Heute ist die zweite Verhandlungsrunde in der Tarifrunde der Airport Services Leipzig und Dresden (ASL & ASD) ohne Angebot der Arbeitgeber beendet worden. Seit Mitte Juni sind der Arbeitgeberseite die Forderungen der Tarifkommission bekannt – 850 Euro tabellenwirksame Lohnerhöhung, 3000 € Inflationsausgleichszahlung sowie ein Bonus für ver.di Mitglieder.
Das klingt vielleicht unrealistisch, aber noch erschreckender ist der Hintergrund der Forderungen. „Für gleiche Tätigkeiten verdienen die Beschäftigten der beiden einhundertprozentigen Lufthansa-Töchter in Leipzig und Dresden teilweise über 1000 Euro monatlich weniger als ihre Kollegen im Westen – und das bei längeren Arbeitszeiten und schlechteren Zuschlagsregelungen.
Dabei hat der Lufthansa Konzern mit Abschluss der Tarifrunde für das Bodenpersonal im Frühjahr stolz verkündet, dass es nun endlich gleiche Arbeitsbedingungen in Ost– und Westdeutschland gäbe – aber scheinbar gibt es für Lufthansa auch noch einen Osten vom Osten“ so ver.di Verhandlungsführer Paul Schmidt.
Bei den heutigen Verhandlungen haben die Arbeitgeber mitgeteilt, dass die beiden Unternehmen geschlossen werden sollen. „Dieses Erpressungsszenario kennen die Beschäftigten bereits seit Jahren. Aber die Tarifkommission hat geschlossen gesagt, dass sie nicht mehr bereit sind mit Billiglöhnen dieses Geschäftsmodell zu erhalten. Darum stehen wir weiter zu den Forderungen und kämpfen gemeinsam für Gerechtigkeit. Auch wenn der Arbeitgeber mit dem Äußersten droht: Wir lassen uns nicht spalten!“ so Schmidt weiter.
Darum ruft ver.di am Mittwoch, dem 02.10.2024 alle Beschäftigten der ASD und ASL ganztägig zum Warnstreik auf. Die Streikversammlungen finden an beiden Standorten um 9 Uhr statt.
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