Forensik, Lebensmittelherstellung beziehungsweise -handel sowie Gesundheitshandwerk – aus diesen drei Branchen kommen die Gewinnerinnen des Sächsischen Gründerinnenpreises 2024. Die Sächsische Gleichstellungsministerin Katja Meier richtete am Sonnabend, den 21. September, im Carlowitz Congresscenter Chemnitz die Preisverleihung aus.

Der Sächsische Gründerinnenpreis ist eine Auszeichnung für erfolgreiche Unternehmerinnen im Freistaat, die ein Einzel-, kleines oder mittelständisches Unternehmen führen oder vor kurzem übernommen haben. Ziel des jährlich bereits seit dem Jahr 2008 vergebenen Preises ist es, Existenzgründungen von Frauen in der Öffentlichkeit sichtbar zu machen und das Engagement der Gründerinnen zu würdigen.

In diesem Jahr wurde der Sächsische Gründerinnenpreis in zwei Kategorien vergeben: in der Kategorie Neugründung für eine Unternehmerin, die kürzer als drei Jahre am Markt ist, und in der Kategorie Wachstumsunternehmen für eine Gründerin, deren Unternehmen bereits länger als drei Jahre am Markt besteht. Mit dem zusätzlich vergebenen Nachhaltigkeitspreis werden Geschäftsmodelle ausgezeichnet, die die soziale und ökologische Transformation vorantreiben.

Staatsministerin Katja Meier: „Die heute ausgezeichneten Unternehmerinnen stehen zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung – und sie liefern damit gute Gründe dafür, an die Zukunft des Freistaats zu glauben: Sie setzen sich für Nachhaltigkeit und ressourcenschonende Verfahren ein. Sie legen Wert auf Inklusion und Mobilität. Sie bekennen sich zu ihrer Heimatregion, schaffen Arbeitsplätze und expandieren mit ihren Unternehmen. Sachsen braucht diesen weiblichen Unternehmergeist, das progressive Nach-vorn-denken, den Glauben an eine nachhaltige Zukunft. Ich gratuliere den Frauen und wünsche ihnen weiterhin viel Erfolg.“

In diesem Jahr haben sich 52 Unternehmerinnen unterschiedlichster Sparten beworben, aus denen die neunköpfige Jury aus erfahrenen und engagierten Wirtschaftsexpertinnen und -experten die Gewinnerinnen des Sächsischen Gründerinnenpreises 2024 ausgewählt hat. Alle Preise sind mit 5.000 Euro dotiert.

Gewinnerin der Kategorie Neugründung

Der Sächsische Gründerinnenpreis 2024 in der Kategorie Neugründung geht an die Unternehmerin und Forensikerin Mirijam Steinert. Das Unternehmen FZ forensic.zone aus Mittweida erstellt IT-forensische Sachverständigengutachten für Staats- sowie Rechtsanwaltschaften sowie Behörden der Strafverfolgung in den Deliktsbereichen Kinder- und Jugendpornografie und sexueller Missbrauch. Die Untersuchung von Datenträgern nach inkriminierten Daten und relevanten Bildern oder Chats und deren Auswertung ist ihre Mission.

Das Unternehmen wurde Oktober 2022 gegründet und verzeichnet seitdem eine wachsende Auftragslage. Das Team rund um Mirijam Steinert, welches zu 80 Prozent aus Frauen besteht, greift damit überlasteten Ermittlungsbehörden unter die Arme. In Zukunft plant die Unternehmerin zusätzlich ehrenamtliche Präventionsarbeit an Schulen zu leisten.

Gewinnerin der Kategorie Wachstumsunternehmen

Die Gründerin Emilie Wegner produziert mit ihrem Unternehmen Hülsenreich GmbH aus Leipzig Bio-Kichererbsen zu veganen, proteinreichen und glutenfreien knackigen, innovativen Snacks und vermarktet diese im klassischen Lebensmitteleinzel- und Drogeriehandel sowie über den eigenen Online-Shop. Innerhalb der hart umkämpften und männerdominierten Lebensmittelbranche besteht die Gründerin bereits seit fünf Jahren und hat sich mit ihrem Unternehmen mittlerweile zum Qualitätsführer in diesem Bereich weiterentwickelt.

Emilie Wegner macht sich für Vielfalt auf dem Acker und eine pflanzenbasierte Ernährung stark, setzt sich für den Aufbau einer regionalen Hülsenfrucht-Wertschöpfungskette ein und steht im regelmäßigen Austausch mit lokalen Landwirtinnen und Landwirten und führt Anbauversuche mit Kichererbsen auf deutschem Boden durch.

Gewinnerin des Nachhaltigkeitspreises

Die Augenoptikermeisterin Jana Hoffmann-Kirchner gewinnt den Nachhaltigkeitspreis mit ihrem Unternehmen Die Brillenmodelei. Brillen einfach ummodeln, ob Farb- oder Formveränderung sowie individuelle Umgestaltung der Fassung – mit viel Liebe zum Detail und Enthusiasmus lässt die Leipzigerin seit 2020 in ihrem Augenoptikergeschäft Brillenträume wahr werden. Dabei setzt sie auf die gute alte Handwerkskunst und lässt Lieblingsbrillen unter Verwendung nachhaltiger und ressourcenschonender Materialien in neuem Glanz erstrahlen.

Vermeintlich ausgediente Brillen werden nicht mehr als Wegwerfprodukte betrachtet, sondern komplett recycelt und repariert, sodass das ursprüngliche Handwerk der Augenoptikerin damit wieder stärker in den Fokus rückt. Jana Hoffmann-Kirchner hat es sich außerdem zur Aufgabe gemacht, haltbare und strapazierfähige Kinderbrillen aus schadstofffreien Materialen anzubieten. Zusätzlich engagiert sich die Augenoptikermeisterin ehrenamtlich mit dem Projekt „Brille sucht Nase“ passt sie kostenfrei Spendenbrillen für obdach- und wohnungslose Menschen an.

Nähere Informationen zum Sächsischen Gründerinnenpreis sind über https://www.gruenderinnenpreis.sachsen.de/ abrufbar.

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