Das Sächsische Kabinett hat grünes Licht für den Abschluss einer Vereinbarung mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für Investitionen in die sächsische Halbleiter-Forschung von über einer viertel Milliarde Euro gegeben.
Im Rahmen des European Chips Act hat sich aus Deutschland die Forschungsfabrik Mikroelektronik (FMD) auf einen Aufruf der Europäischen Union beworben. Damit sollen einerseits Innovationen ermöglicht werden und andererseits die Abhängigkeit von der Chipproduktion außerhalb Europas reduziert werden.
Zur FMD gehören Forschungseinrichtungen der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft aus ganz Deutschland. Mit starker sächsischer Beteiligung hat sich die FMD mit dem Vorhaben »Advanced Packaging and Heterogeneous Integration for Electronic Components and Systems (APECS)« erfolgreich auf den Pilotlinen-Call beworben und wurde zur Förderung durch die EU sowie den Bund und die Länder ausgewählt.
Das Themenfeld hat insbesondere für die deutsche Industrie große Bedeutung. Die sogenannte Einvernehmenserklärung zwischen Freistaat und BMBF soll die notwendigen Förderbedingungen regeln, über die neue Pilotanlagen für die Forschung, Entwicklung und Anwendung modernster nanoelektronischer Chiptechnologien und -systeme „Made in Europe“ unterstützt werden sollen.
Das Gesamtvorhaben APECS hat ein Volumen von ca. 740 Millionen Euro. Rund 260 Millionen Euro dieser Summe sollen allein nach Sachsen fließen und mit rund 15 Millionen Euro reinen Landesmitteln kofinanziert werden. Mit einem Euro aus Landesmitteln werden also mehr als 17 Euro an Investitionen für Sachsen ausgelöst.
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte nach dem Kabinettsbeschluss: „Mit APECS bringen wir unsere Halbleiterforschung auf ein neues Level. Das sächsische Chip-Ökosystem ist heute bereits das größte und wichtigste in Europa, auch dank der klugen Investitionen in Forschung und Entwicklung in den vergangenen Jahren. Jetzt muss es darum gehen, Halbleiter- und Chiptechnologien Made in Saxony auch im weltweiten Maßstab wettbewerbsfähig zu halten und ganz neue Trends für diese Schlüsseltechnologie zu setzen.
Parallel zu den aktuellen Milliarden-Investitionen von Infineon, Globalfoundries, Bosch oder TSMC wird der Aufbau von neuen Pilotanlagen den Mikroelektronikstandort Sachsen weiter entscheidend aufwerten. Wir beschleunigen damit den Übergang von Forschungsergebnissen in die sächsische Wirtschaft erheblich.“
Der Freistaat Sachsen hat sich in Europa als Forschungs- und Produktionsstandort in der Mikroelektronik eine Schlüsselfunktion erarbeitet. Dadurch nimmt der Freistaat eine zentrale Rolle bei der Erreichung der ehrgeizigen europäischen Ziele in der Mikroelektronik sowohl in der Industrie als auch in der Forschung ein.
Am APECS-Pilotlinien-Call haben sich das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme (ENAS), das Fraunhofer Institut für Photonische Mikrosysteme (IPMS), das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme (IIS/EAS) und das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, Institutsteil All Silicon System Integration Dresden (IZM-ASSID) erfolgreich beteiligt.
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