Die Stadt Leipzig plant den Einsatz eines mobilen Drogenkonsumraums. Dafรผr sprach sich Oberbรผrgermeister Burkhard Jung in seiner aktuellen Dienstberatung aus. Die entsprechende Verwaltungsvorlage hat Sozialbรผrgermeisterin Dr. Martina Mรผnch eingebracht; sie befindet sich jetzt auf dem Weg durch die Gremien und soll in der Oktober-Ratsversammlung votiert werden.
Die Sรคchsische Staatsregierung hat die Sรคchsische Drogenkonsumraum-Verordnung am 17. September 2024 verรถffentlicht. Damit ist es auch erstmals in den neuen Bundeslรคndern mรถglich, dieses bewรคhrte Konzept der รberlebenshilfe zu etablieren. Drogenkonsumrรคume sind Anlaufstellen fรผr schwer zu erreichende Konsumierende, insbesondere fรผr marginalisierte Gruppen und jene, die Drogen auf der Straรe und unter sonstigen risikobehafteten Bedingungen konsumieren. Aufgrund der Dynamik der Szene und der Flexibilitรคt eines mobilen Angebotes soll in Leipzig zunรคchst ein mobiler Konsumraum erprobt werden.
Ein mobiler Drogenkonsumraum hat positive Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation der Betroffenen, bietet verbesserten Infektionsschutz und kann gesundheitliche Notsituationen vermeiden. Besonders gefรคhrdete Drogenkonsumierende kรถnnen zur Suchthilfe und anderen Gesundheits- und Sozialdiensten vermittelt werden. Ziel ist zudem, offene Drogenszenen einzudรคmmen und Belastungen beziehungsweise Gefahren fรผr die รffentlichkeit und die รถffentliche Ordnung (bspw. durch weggeworfene Nadeln) zu mindern.
Fรผr das Betreiben eines mobilen Drogenkonsumraumes verfรผgt das Zentrum fรผr Drogenhilfe am Stรคdtischen Klinikum St. Georg Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig, รผber die grรถรte Expertise und soll daher mit der Einrichtung beauftragt werden. Die Vorarbeiten und Planungen sollen im ersten Halbjahr 2025 erfolgen. Begleitend ist eine Evaluation vorgesehen.
Die finanziellen Auswirkungen werden fรผr die Haushaltsplanung der Stadt Leipzig angemeldet und รผber eine Deckung wird im Rahmen der Haushaltsplanung 2025/2026 entschieden.
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