Die mexikanische Pazifikküste wird zum zweiten Mal in kürzester Zeit von Tropensturm JOHN bedroht. Dieser ist vor der Küste Mexikos wieder als Hurrikan zum Leben erwacht, nachdem er bereits für beendet erklärt worden war. Zeitgleich zieht der atlantische Hurrikan HELENE in Richtung Florida.  

Der fünfte atlantische Hurrikan des Jahres wird voraussichtlich am Donnerstag auf die Golfküste Floridas treffen. Tropensturm JOHN wiederum hatte in Mexiko bereits schwere Schäden verursacht. Auch zwei Menschen kamen ums Leben. Er wurde zunächst für beendet erklärt und hat nun vor der Küste Mexikos wieder an Stärke gewonnen: Statt sich im Landesinneren aufzulösen, zogen die Reste des Sturms noch einmal aufs Meer hinaus. Dort wird JOHN jetzt erneut zum Hurrikan.  

Hurrikan JOHN dreht zweite Runde

Björn Goldhausen, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Häufig bleiben pazifische Tropenstürme an der Westküste Nordamerikas ohne größere Folgen, da sie nach Westen, also raus auf den Pazifik ziehen. Eher selten treffen sie auf die Küsten Mexikos oder Kaliforniens. Diesmal trifft der Sturm die Küste gleich doppelt – das hat absoluten Seltenheitswert. Dort ist auch der berühmte Urlaubs- und Badeort Acapulco betroffen, wo innerhalb von 72 Stunden mehr als 500 Liter Regen pro Quadratmeter fallen können.“  

In diesem Fall drohen entlang der gebirgigen Küste Südmexikos verheerende Überschwemmungen und Erdrutsche, zumal dort auch nach dem Hurrikan noch tagelang mit weiteren heftigen Regenfällen gerechnet werden muss. 

Floridas Küste im Visier von Hurrikan HELENE

Unterdessen bereitet sich die Bevölkerung in Florida auf die Ankunft des Hurrikans HELENE vor. 

HELENE hat sich in kurzer Zeit vor der mexikanischen Halbinsel Yucatán gebildet. Über dem etwa 30 Grad warmen Meer kann sich ein solcher Sturm explosionsartig verstärken. Unter weiterer Verstärkung zieht er nordwärts durch den Golf von Mexiko, wo er voraussichtlich schon am Donnerstag, 26. September, als Hurrikan der Kategorie 3 nordwestlich von Tampa auf die Küste treffen wird. 

Was ist ein Hurrikan und wie entsteht er?

Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der vor allem im Spätsommer und Herbst über dem Nordatlantik entstehen kann. Die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass die Wassertemperatur mindestens 26 Grad Celsius beträgt. Über dem warmen Meer verdunstet dann viel Wasser und steigt in die Atmosphäre auf. Dort bilden sich riesige Wolken. Gleichzeitig strömt von außen ständig Luft nach. Durch die Erdrotation werden diese Luftmassen in Rotation versetzt. So können innerhalb von Stunden bis Tagen riesige rotierende Wirbel entstehen. 

Hurrikane entwickeln ihre Energie durch Verdunstung und Kondensation von warmem Ozeanwasser. Treffen die Stürme auf Land, schwächen sie sich ab, weil trockenere Luft angesaugt wird und der Energienachschub versiegt. 

Was macht einen Tropensturm so zerstörerisch?

Trotz der hohen Windgeschwindigkeiten, die im Extremfall bis zu 350 Kilometer pro Stunde erreichen können, bewegt sich ein Hurrikan sehr langsam. Das macht ihn so gefährlich! Durch die lange Windeinwirkung und die anhaltenden, sehr starken Regenfälle können die Verwüstungen vor Ort katastrophal sein. 

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