In der ersten Runde des DHB-Pokal unterliegen die Handballerinnen des HC Leipzig dem Ligakonkurrenten Füchse Berlin und scheiden aus. Aber was für ein Pokalfight in der Brüderstraße nach der langen handballfreien Zeit! Gleichstand zur Halbzeit sowie nach 60 Minuten, sechs verworfene Siebenmeter, und dann Verlängerung mit Roter Karte. Die 365 Zuschauer kamen auf ihre Kosten und erlebten ein kampfbetontes Spiel, das erst in der Verlängerung entschieden wurde. Aber sie mussten leiden, bevor ein Sieger feststand.

Am Ende setzten sich die Gäste verdient durch, weil sie in der entscheidenden Phase konzentrierter waren und in der Abwehr aggressiv arbeiteten. Der HCL begann dynamisch und schwungvoll. 3:0 nach 10, 7:2 nach 17 und 8:3 nach 18 Minuten. In dieser Phase sahen die Füchsinnen nicht gut aus. Eine löchrige Abwehr, die hohe Fehlerquote und Leipzigs Torhüterin Nele Kurzke mit sensationellen Paraden verdarben Susann Müller die Laune.

Berlins Trainerin nahm nach 13 Minuten ihre erste Auszeit und versuchte, zunächst vergeblich, nachzujustieren. Danach erhöhte der HCL auf fünf Tore, bevor Berlin stetig verkürzte und eine Minute vor der Halbzeit sogar in Führung ging. Diesen Schwung nahmen die Müller-Schützlinge mit in die 2. Halbzeit, die ihrerseits die Führung auf drei Tore ausbauten (15:18/44. Minute).

Wiederum war es der HCL, der mit großem Einsatz und Kampfeswillen das Spiel wieder ausgleichen konnte (20:20/54.‘-21:21/57‘), dann vergibt Lara Seidel vom Siebenmeterpunkt, im Gegenzug hält Nele Kurzke einen Strafwurf von Valeria Negrin und rettet ihre Mannschaft in die Verlängerung. In dieser ging unseren Mädels etwas die Puste aus, was die Gäste postwendend zur beruhigenden Vier-Tore-Führung (22:26/67‘) nutzten.

Nina Müller, Co-Trainerin der Füchse gestand: „Es war das erwartet schwere Spiel, welches viel Kraft gekostet hat. Wir freuen uns sehr, dass wir die 2. Runde erreicht haben. Es war eine erste Standortbestimmung.“ HCL-Trainer Erik Töpfer beklagte die hohe Fehlerquote seiner Mädels: „25 Technische Fehler und 19 Fehlwürfe sind für einen Sieg zuviel, daran sind wir gescheitert. Am Anfang standen in der Abwehr viel besser als der Gegner, was wir hätten ausnutzen müssen. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen uns für kommende Woche gegen Waiblingen.“

HC Leipzig

Nele Kurzke, Janine Fleischer; Pauline Uhlmann (2), Lara Seidel, Juliane Peter (2), Alina Gaubatz (2), Hanna Ferber-Rahnhöfer (3), Sophie Pickrodt (2), Sharleen Greschner (3), Joanna Granicka (4), Lilly Glimm (2), Lara Tauchmann (4), Lisa Lammich (1)

Füchse Berlin

Natalia Krupa, Ela Szott; Valeria Isabel Martin Negrin (1), Farrelle Alicia Njinkeu (1), Lara Sophie Fichtner (7), Kristina Fodjo (1), Lucy Gündel (4), Angela Cappellaro (3), Jonna Schaube (1), Alissa Katarina Werle, Leoni Baßiner (2), Linea-Sophie Höbbel (3), Michelle Stefes (3)

Siebenmeter 

HCL 0/2; Füchse 2/6

Strafminuten 

HCL 8 + Disqualifikation 63‘; Füchse 6

Zuschauer 365

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