Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert in diesem Jahr drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Sachsen mit sogenannten Starting Grants. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung. Zielgruppe der ERC Starting Grants (StG) sind exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler am Beginn einer unabhängigen Karriere. Sie erhalten von 2025 bis 2029 jeweils bis zu 1,5 Millionen Euro für ihre Forschung. Ziel ist, die technologische und gesellschaftliche Entwicklung in Europa voranzutreiben.
Zu ihnen gehören in Sachsen:
Dr. Dorothea Golze (TU Dresden), Nachwuchgruppenleiterin an der Professur für Theoretische Chemie, will mit ihrem Projekt „PhotoMat“ durch Computersimulationen photoinduzierte Prozesse an Grenzflächen besser verstehen, um neue photonische Geräte mit vielseitigen Funktionen zu entwickeln.
Jun.-Prof. Arndt Leininger, Inhaber der Juniorprofessur Politikwissenschaftliche Forschungsmethoden an der TU Chemnitz, will den Einfluss von Wohnsitzveränderungen auf politische Einstellungen in der Gesellschaft untersuchen.
Dr. Harald Ringbauer vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig wird die vollständigen Genome von 500 Opfern des „Schwarzen Todes“ entschlüsseln. Diese Infektionskrankheit tötete im Mittelalter etwa die Hälfte der europäischen Bevölkerung.
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow gratulierte: „Ich freue mich sehr für die Gewinner, die sich in diesem begehrten Programm durchsetzen konnten. Diese Spitzenwissenschaftler legen mit ihren Forschungen die Voraussetzungen für künftige Innovationen und die Weiterentwicklung unserer Gesellschaft insgesamt.“
Hintergrund
Der Europäische Forschungsrat (ERC) als Teil des Rahmenprogramms der EU für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ fördert herausragende Forschende mit ihren Teams in allen Phasen der akademischen Karriere in fünf verschiedenen Förderlinien: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants, Synergy Grants, Proof of Concept Grants.
Der ERC zeichnet sich durch völlige Themenoffenheit und die Förderung von visionärer Grundlagenforschung („bahnbrechende Pionierforschung“) aus. In der Förderlinie „Starting Grant“ werden Projekte mit 1,5 Millionen Euro (zuzüglich bis zu einer weiteren Million Euro für bestimmte zusätzliche Kosten) für einen Zeitraum von fünf Jahren gefördert.
Die vom Wissenschaftsministerium finanzierte Zentrale EU-Serviceeinrichtung Sachsen (ZEUSS) steht bei Anträgen beratend zur Seite. ZEUSS ist ein Angebot an die Hochschulen, Außeruniversitären Forschungseinrichtungen und weitere Akteure im Freistaat Sachsen, die sich für Horizont Europa interessieren.
Ziel ist die Erhöhung der Beteiligung sächsischer Einrichtungen sowie die Steigerung der Erfolgsquote sächsischer Projektanträge im Europäischen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Hierzu berät und begleitet ZEUSS die sächsischen Einrichtungen von der Bewertung erster Ideen bis hin zum Abschlussbericht eines erfolgreichen Projektes.
Keine Kommentare bisher