Der Altweibersommer beschert uns eine angenehme Wetterwoche. Auf kühle Nächte und Nebelschwaden am Morgen folgen warme und sonnige Nachmittage, denn von Osten her strömt zunehmend wärmere Luft zu uns. Obwohl der Begriff „Altweibersommer“ weit verbreitet ist, gibt es keine eindeutige Erklärung für seinen Ursprung. 

Es wird wieder wärmer, der Sommer feiert sein Comeback unter dem für manche etwas melancholischen Titel „Altweibersommer“.  Ein Schönwetterhoch über Nordeuropa bestimmt unser Wetter. Bereits am Dienstag wird es von Osten her zunehmend freundlicher und wärmer. Im Großraum Berlin werden dann Werte um 25 Grad erreicht. In der zweiten Wochenhälfte nimmt der Tiefdruckeinfluss von Süden her aber langsam wieder zu. 

Wetterlage „steht kopf“

Grund für das sommerliche Intermezzo ist eine sogenannte „High-over-Low-Wetterlage“, die sich zur Wochenmitte über Europa einstellt.  Niklas Weise, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Von der Nordsee bis zum Baltikum baut sich ein Hoch auf. Über Südeuropa liegt dagegen tiefer Luftdruck. Dazwischen wird mit östlichen Winden warme Luft zu uns geführt. In der Nordhälfte zeigt sich häufig die Sonne bei 21 bis 26 Grad.  Im Süden bleibt es etwas kühler. Dort bilden sich nach freundlichem Beginn einzelne Schauer.“ 

Zum Wochenende steigt von Südwesten her das Schauerrisiko generell wieder etwas an. In der Mitte und im Norden des Landes könnte es aber zunächst noch spätsommerlich bleiben. 

Was ist der Altweibersommer? 

Als Altweibersommer wird allgemein eine Periode sonniger und warmer Tage zwischen Mitte September und Anfang Oktober bezeichnet. Als Kriterien gelten Höchsttemperaturen über 20 Grad, mindestens drei sonnige und warme Tage und mindestens 7 bis 8 Sonnenstunden pro Tag. 

Der Begriff Altweibersommer und was Spinnen damit zu tun haben

Sonniges Wetter weckt oft positive Erinnerungen an den vergangenen Sommer. Für Menschen, die Angst vor Spinnen haben, ist der Altweibersommer dagegen eine Herausforderung, denn in dieser Zeit scheint die Zahl der Spinnen und der von ihnen gebauten Netze zuzunehmen. Dem ist aber nicht so. Die Spinnen sind nach dem Sommer ausgewachsen und daher besser zu sehen. 

Da die Nächte nach den relativ warmen Tagen sehr kühl werden, bildet sich Tau. Dieser haftet auch an den Spinnenbauten, die dadurch besser sichtbar werden. Das gilt auch für die Gespinste der winzigen, nur wenige Millimeter großen Baldachinspinnen. Im Gegensatz zu anderen Spinnen nutzen sie ihre Fäden auch als erwachsene Tiere, um sich mithilfe von Wind und Thermik durch die Luft tragen zu lassen. Auf ihrem Flug hinterlassen sie überall auffällige Fäden.   

Dieses Phänomen könnte ein Motiv für den Namen „Altweibersommer“ sein. Möglicherweise leitet sich der Wortteil „weiber“ vom althochdeutschen Wort „weibon“ ab, das „umhertreiben“ oder „sich hin und her bewegen“ bedeutet. Vielleicht erinnern die umhertreibenden Fäden an die weißen Haare „alter Weiber“? 

Regional gibt es für den „Altweibersommer“ auch Bezeichnungen wie „Witwensommer“ oder „Ähndlsommer“, was mit „Ahnensommer“ oder „Großvatersommer“ übersetzt werden kann. Manche Sprachwissenschaftler vermuten hinter dem Begriff den „zweiten Frühling“ älterer Menschen.

Vieles zum Begriff „Altweibersommer“ ist wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. So kann jeder die Erklärung für richtig halten, die ihm am nächsten kommt. 

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