Seit dem Start vor inzwischen 30 Jahren liegt das Thema Bauen im Bestand in der DNA der denkmal. Auch auf der Jubiläumsveranstaltung vom 7. bis 9. November wird das Thema als eine inhaltliche Säule zeigen, dass Bestandswahrung und -weiterentwicklung ökologischer, nachhaltiger und inzwischen auch oftmals kostengünstiger ist.

Über die Jahre hat sich die Europäische Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung zum unverzichtbaren Knotenpunkt für ein umfangreiches Netzwerk an Wissen und Erfahrungen entwickelt, das Erfolgsgeschichten schreibt. Ein Beispiel: die Alte Filzfabrik Oschatz und die langjährigen denkmal-Aussteller, die sie vor dem Verfall retteten.

Wo 1990 die Arbeit vorerst niedergelegt und 2009 endgültig aufgegeben wurde, könnte heute eine Ruine mit 16.000 m² Fläche stehen. Der Alten Filzfabrik Oschatz drohte das Schicksal vieler ehemaligen Betriebe, die maximal noch als ‚Lost Place‘ in Social Media auftauchen. Doch heute, im Jahr 2024, feiert die Alte Filzfabrik ihr 110-jähriges Bestehen – und sie ist alles andere als verloren. Saniert und von zahlreichen Gewerben genutzt, floriert es wieder auf dem Gelände.

Hanf, Stroh, Holzfaser, Lehm – Bauen geht wirklich nachhaltig

Einer, der dafür gesorgt hat, ist David Pfennig. Mit seinem Mitstreiter Jens Hönisch gründete er die Alte Filzfabrik Oschatz GmbH & Co. KG und startete im Jahr 2011 einen Rettungsversuch. Halle für Halle sanierten sie in den kommenden Jahren den alten Betrieb, Das Wissen, um die gemeinsamen Ideen umzusetzen, hatte Pfennig. Denn er ist auch Geschäftsführer der beiden Unternehmen Pfennig Bau GmbH & Co. KG und der Baunativ GmbH & Co. KG.

Die Oschatzer Unternehmensgruppe hat es sich zum Auftrag gemacht, vorhandene Bausubstanz umzubauen und zu sanieren. Nachhaltige Baustoffe sind dabei fester Bestandteil, gerade im Portfolio von Baunativ. Mitarbeiter Clemens Wolf gibt an: „Mit Lehm arbeiten wir bei Pfennig Bau schon immer. Für die Dämmung konnten wir bei Baunativ auch Hanf mit in die Produktpalette aufnehmen, nachdem sich Stroh und Holzfaser für uns dort schon bewährt hatten.“

Die Alte Filzfabrik ist nur eines von zahlreichen Projekten, mit denen sich der Name Pfennig in der Denkmalpflege bewährt. Ganz offensichtlich fand die Alte Filzfabrik genau die Expertise, die sie dringend benötigte, um nicht zu verfallen. Mehr als 30 Gewerbe, Handwerke und Vereine sind heute auf dem Gelände präsent und bringen Leben in die Filzfabrik.

Die Projektdirektorin der denkmal, Mariella Riedel, dazu: „Die denkmal profitiert unheimlich von diesen wertvollen Erfahrungen und Erfolgsgeschichten, wie sie unser langjähriger denkmal- Aussteller Pfennig Bau mit der Alten Filzfabrik gemacht hat. Genau solche können auf der denkmal ausgestellt und präsentiert werden. Es ist neben dem Ausstellen und Anschauen auch das Austauschen, das die denkmal zu einem einmaligen und zentralen Treffpunkt für die Branche macht.“

Denkmalpflege in ihrer ganzen Breite

Das Themenspektrum der Messe hat sich in 30 Jahren deutlich verbreitert. Fünf inhaltliche Säulen tragen dazu bei, durch hochaktuelle Themen die denkmal in diesem Jahr erneut zur wichtigsten Weiterbildungsveranstaltung der Branche und zu einem unersetzlichen Treffpunkt zu machen. Zu den Säulen zählen neben Bauen im Bestand die Denkmalvermittlung und baukulturelle Bildung, Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Technologien und der Schutz des kulturellen Erbes in Notfallsituationen.

Riedel schließt, auf das diesjährige 20-jährige Firmenjubiläum von Pfennig Bau anspielend: „Wenn ein Aussteller 20 Jahre erfolgreich am Markt ist und gemeinsam mit uns in diesem Jahr ein Jubiläum feiert, unterstreicht das die Qualität, die auch wir zur denkmal zu bieten haben.“ Wolf kann das nur bestätigen: „Die denkmal ist für uns einfach die wichtigste Messe. Dort ist genau unser Zielpublikum mit einem hohen Interesse an nachhaltigen Baustoffen. Wir stehen da genau richtig und das Thema spielt eine immer größere Rolle, das merken wir ganz deutlich und hoffentlich merkt das auch die denkmal. Denn wir fühlen uns dort sehr wohl.“

Das Team der Pfenning Bau GmbH & Co.KG stellt ihr umfangreiches Angebotsportfolio auf der denkmal 2024 vor und berichtet in Messehalle 2 an Stand F19 gern über die Rettung der Alten Filzfabrik Oschatz. Weitere Aussteller mit Geschichten aus der Praxis, lebenden Werkstätten und interessanten Produkten zum Anfassen, finden Sie im Ausstellerverzeichnis auf der Website.

Ein informativer Baustein des Fachprogramms mit dem Fokus auf die Säule Bauen im Bestand wird die Tagung „Das Prinzip Reparatur“ sein. Unter welchen Bedingungen der Wert des Bestehenden künftig erhalten werden kann, wird thematischer Fokus sein.

Über die denkmal

Das Kulturerbe steht vor komplexen Herausforderungen: Klimaschutz, Bauen im Bestand, Digitalisierung und Technologien, Fachkräftegewinnung, Erhalt kulturellen Erbes auch in Notfallsituationen – die Europäische Leitmesse denkmal ist auch im 30. Jahr ihres Bestehens auf der Höhe der Zeit. Die interdisziplinären Themen rund um die Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung zeigen, wie wichtig der internationale Branchentreff ist. Wenn sich hochqualifiziertes Handwerk, Restauratoren, Architekten, Wissenschaftler und Produkthersteller in der Messestadt Leipzig treffen, dann sind findige Lösungen garantiert.

Auch das ambitionierte Fachprogramm der denkmal lebt von Innovation. Zuletzt, im Jahr 2022, trafen 351 Aussteller aus zwölf Ländern an ihren Ständen, in lebenden Werkstätten, business to business meetings und weiteren, vielfältigen Formaten auf 12.800 Besucher. Bereichert wird die denkmal durch die internationale Fachmesse für Museums- und Ausstellungstechnik MUTEC, die am 07. und 08. November stattfindet.
 

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