Der sächsische Cannabisproduzent DEMECAN darf nun als erstes deutsches Unternehmen unter dem neuen Cannabisgesetz unbegrenzt medizinisches Cannabis anbauen. Seit 2019 war dem Unternehmen die Produktion gestattet, allerdings unter Auflagen wie einer Produktionshöchstmenge oder reglementierter Abgabe. Diese Auflagen entfallen nun, was die Versorgungssituation mit inländisch hergestelltem medizinischem Cannabis verbessern wird.
Bisher stammt der überwiegende Teil des Cannabis aus Kanada oder Portugal. Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert und Gesundheitsministerin Petra Köpping haben sich heute vor Ort über die Herstellung von medizinischem Cannabis informiert und mit der Geschäftsführung, vertreten durch Dr. Constantin von der Groeben und Dr. Adrian G. Fischer, gesprochen.
Suchtbeauftragter Blienert: „Mehr als 80.000 Patientinnen und Patienten werden bundesweit mit Medizinalcannabis behandelt. Insbesondere in der Therapie von Spastiken und bestimmten chronischen Schmerzen haben wir gute Erfahrungen damit. Das A und O für eine erfolgreiche Behandlung sind jedoch hochwertige Pflanzen. Unternehmen wie Demecan sind hierfür wichtige und verlässliche Partner. Für diese wiederum müssen die politischen Rahmenbedingungen passen.
Mit dem Cannabisgesetz und dem Streichen aus dem Betäubungsmittelgesetz kann auch medizinisches Cannabis sicherer für alle eingesetzt werden – sowohl für Unternehmen, als auch für behandelnde Ärzte und vor allem Betroffene. Das ebnet den Weg zu einem wirklichen Paradigmenwechsel in der Sucht- und Drogenpolitik: weniger Verbote, mehr Schutz, mehr Hilfe und mehr Aufklärung. Das sorgt für mehr Akzeptanz auf allen Seiten, entstigmatisiert und entkriminalisiert.“
Gesundheitsministerin Petra Köpping: „Vor allem Schmerzpatientinnen und -patienten profitieren von der Einnahme von medizinischem Cannabis. Wenn nichts anderes hilft oder keine andere Behandlung zur Verfügung steht, kann eine zusätzliche Einnahme zur bestehenden Medikation hilfreich sein. Es freut mich sehr, dass die Produktion in Sachsen wesentlich dazu beiträgt, die Versorgung mit medizinischem Cannabis sicherzustellen.
Aus meiner Sicht war es daher der richtige Weg, mit dem neuen Bundescannabisgesetz den Weg zum Anbau von deutlich mehr medizinischem Cannabis in standardisierter Qualität als bisher inländisch zu ermöglichen. Von der hervorragenden Umsetzung der Vorschriften und der innovativen Produktion konnte ich mich heute vor Ort überzeugen.“
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