Am 01.08.2024 wird die Kreuzung Stauffenbergallee Ecke Königsbrücker Straße ab 8 Uhr der Schauplatz einer friedlichen, legalen Straßenblockade, organisiert von Extinction Rebellion und unterstützt von weiteren Unterstützer:innen. Die Wahl des Ortes nahe dem Militärhistorischen Museum ist bewusst getroffen, um auf die Verbindung zwischen Krieg, Militär und Klimakrise hinzuweisen.
Hintergrund der Aktion: Die Bundeswehr ist zunehmend mit den Folgen der Klimakatastrophe konfrontiert, insbesondere im Bereich des Katastrophenschutzes. Gleichzeitig ist die Bundeswehr nach eigenen Angaben für 0,3 Prozent der CO₂-Emissionen Deutschlands verantwortlich.
„Die offiziellen Zahlen zu CO₂-Emissionen der Bundeswehr sind unrealistisch, da Deutschland dieses Jahr 72 Milliarden Euro für Verteidigung ausgibt. Die Angaben sind absichtlich niedrig, um keine Details zur Ausrüstung preiszugeben. Weltweit verursacht das Militär etwa fünf Prozent der klimaschädlichen Emissionen. Der tatsächliche Klimaschaden durch das deutsche Militär liegt wahrscheinlich deutlich über den offiziellen Zahlen.“, so Christian Bläul, 42, Physiker.
Die Klimaschützer:innen wollen zusätzlich darauf aufmerksam machen, dass die Klimakrise die globale Sicherheit bedroht, indem sie Konflikte verschärft und neue Sicherheitsbedrohungen schafft.
Iris Kämper, 62, psychologische Psychotherapeutin, betont: „Wenn wir jetzt nicht genug in Klimaschutz investieren, werden die Folgen des Klimawandels immer mehr Demokratien und den Frieden in der Welt bedrohen. Die Kosten für das Militär und die Schäden werden bei weitem übersteigen, was wir heute für den Klimaschutz aufbringen müssten.“
Bläul ergänzt auch mit Blick auf die Landtagswahl: „Es ist moralisch falsch, in Sachsen wissend Klimaschutz zu verschlafen, statt Leben zu schützen. In diesem Jahr wurden hier fünf Windräder abgebaut, aber nur eines errichtet. Beim Klima beobachte ich einen tragischen Verzicht auf Führung bei unseren gewählten Mandatsträgerinnen und -trägern. Ich erwarte klare Klimakommunikation: auf fossile Energie verzichten kostet initial, aber spart langfristig viel Geld und schützt vor blutigen Konflikten.“
Die Aktivisten appellieren, mit einem Bankwechsel zu beeinflussen, in welche Projekte Geld fließt: ethisch-nachhaltige Banken entziehen der fossilen Wirtschaft das Geld.
Frühere und kommende Aktionen: Die vorherige Straßenblockade fand am 04.07.2024 statt, die nächste ist für den 05.09.2024 geplant. Diese regelmäßigen Aktionen unterstreichen das fortwährende Engagement der Klimaschützer für eine sichere und nachhaltige Zukunft.
Aufruf zur Teilnahme: Alle Bürger sind herzlich eingeladen, sich der Aktion anzuschließen und gemeinsam für den Klimaschutz einzustehen. Es ist jetzt mehr denn je notwendig, sich aktiv für den Erhalt unserer Umwelt und damit für den Schutz zukünftiger Generationen einzusetzen.
Die Blockade von Extinction Rebellion und Unterstützer:innen ist bei der Versammlungsbehörde angezeigt. Es werden jeweils für sieben Minuten wechselnde Fahrspuren der Kreuzung blockiert. Jeweils nach der siebenminütigen Wartezeit kann der Verkehr abfließen. Die Autofahrer:innen bekommen Bonbons und Info-Flyer zur Klimakrise gereicht. Straßenbahnen und Fahrradfahrer:innen können ungehindert passieren.
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