Unkonventionelle Lösungen für aktuelle Herausforderungen entstehen am besten in einem kreativen Umfeld. Zu Innovationen kommt es oft und vor allem an Schnittstellen zwischen Disziplinen oder Organisationen. Um Partner in Interaktion zu bringen, die sich sonst kaum begegnen würden, unterstützt das sächsische Wirtschaftsministerium sogenannte Cross-Innovation-Formate.
In Chemnitz startet mit dem „FUNKEN Kolleg – Interdisziplinäre Innovation durch künstlerisch-technologische Zusammenarbeit“ ein solches Pilotvorhaben. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat am 29. August dafür einen Fördermittelbescheid in Höhe von 247.500 Euro überreicht. Hinter dem „FUNKEN Kolleg“ stehen Kreatives Chemnitz, der Branchenverband der Kultur- und Kreativwirtschaft in Chemnitz und Umgebung e. V. und der Klub Solitaer e. V.
Gemeinsam wollen sie Akteure aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen begleiteter Kollaborationsprogramme zusammenbringen und so eine Umgebung schaffen, die innovative Ansätze begünstigt. Dafür setzt das Vorhaben auf Erfahrungen aus Art-Science-Kollaborationen und baut sie durch die Einbindung der Wirtschaft weiter aus: Sogenannte Intrapreneure, also innovationsinteressierte Macherinnen und Macher aus kleinen und mittelständischen Unternehmen, sollen die künstlerisch-technologischen Projekte durch ihre Praxisperspektive bereichern.
Vorgemacht haben das die erfolgreichsten Unternehmen: Ein Computerhersteller wurde zum Anbieter und Träger von Musik, erfand dann das Telefon neu und wagte sich ins Fernsehgeschäft.
Wirtschaftsminister Martin Dulig: „Der Funke soll überspringen, um Innovations- und Transformationspotentiale der Kultur- und Kreativwirtschaft für die Wirtschaft und Gesellschaft besser nutzen zu können. Innovationen brauchen Gedankensprünge über Branchengrenzen und Märkte hinweg. Die Welt und die erfolgreichen Unternehmen erfinden sich regelmäßig neu. Auch, weil sie es müssen, denn Dekarbonisierung, Fachkräftemangel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verlangen es. Es ist wichtig, die Innovationsreserven des sächsischen Mittelstands zu aktivieren und damit die Resilienz unserer Wirtschaft zu erhöhen.“
Mandy Knospe, Vorstand von Kreatives Chemnitz und Klub Solitaer betont den strategischen Charakter des Vorhabens auch nach 2025: „Das FUNKEN Kolleg ist auch ein weiterer Schritt hin zu einer FUNKEN Akademie der experimentellen Künste, einem Hub für Kunst, Wissenschaft und Technologie, der in der Kulturstrategie der Stadt Chemnitz 2030 vorgesehen ist.“
Das FUNKEN Kolleg setzt mit der Einbindung der stillen Innovatoren aus den KMU in die interdisziplinären Projekte genau die richtigen Hebel in Bewegung. Von den Erkenntnissen aus diesem Projekt sollen auch die relevanten Mittlerstrukturen, z.B. Verbände und Kammern profitieren. Damit kann das Vorhaben einen qualitativen Beitrag zur Stärkung der Innovationsfähigkeit der sächsischen Wirtschaft leisten.
Offene Kreativitäts- und Innovationsprozesse unter Mitwirkung der Kultur- und Kreativwirtschaft bedürfen einer intensiven Begleitung. Bis Mai 2025 werden insgesamt sechs Kollaborationsprogramme umgesetzt. Zur Begleitung der Projekte sind Fachimpulse, Workshops, Networking-Veranstaltungen und öffentliche Präsentationsformate geplant. Das Vorhaben leistet damit auch einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des Programmfeldes Macher:innen2 der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 mit dem Hauptprojekt Makers, Business & Arts.
Durch das Gestalten von geeigneten Settings, in denen künstlerische Visionen, wissenschaftliche Neugier und Entwicklergeist strukturiert und wiederholbar aufeinandertreffen können, werden neue Maßstäbe für die Art und Weise gesetzt, wie wir über Innovation nachdenken. Daraus ergibt sich automatisch ein Mehrwert für alle Beteiligten.
Das sächsische Wirtschaftsministerium stellt die finanzielle Unterstützung auf Basis der Förderrichtlinie Kultur- und Kreativwirtschaft bereit. Das Vorhaben geht über Branchengrenzen hinweg und erschließt auch für die Kultur- und Kreativschaffenden neue Kooperationsfelder.
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