Die Beauftragte der Beauftragte der Staatsregierung für Digitales, Staatssekretärin Ines Fröhlich, hat gestern den ersten Bescheid des Förderprogramms „Lokale Innovationsräume für Digitalisierung – LIfD“ an den Verein „KulturWerk Schneeberg e. V.“ und seine Projektpartner übergeben. Mit den Fördermitteln in Höhe von ca. 392.000 Euro wird ein MakerHub mit Werkstätten entstehen.
Diese bieten sowohl traditionellem Handwerk als auch modernsten Technologien wie 3D-Druck und Virtual Reality einen Raum. Der MakerHub soll somit als Katalysator für gesellschaftliche Innovation und soziale Integration fungieren, den digitalen Wandel beschleunigen und gleichzeitig gesellschaftliche Herausforderungen adressieren.
„Dass der erste Bescheid aus dem Förderprogramm „LIfD“ an ein Projekt im ländlichen Raum geht, hat für mich Symbolkraft“, sagte Staatssekretärin Fröhlich bei der Übergabe. „Gerade solche innovativen Orte sind nicht nur Räume des Machens und des kreativen und kulturellen Austauschs, sondern auch Platz der Begegnung auf Augenhöhe und des Miteinanders – alters- herkunfts- und geschlechterunabhängig.
Solche Initiativen tragen in unseren Dörfern und kleinen Städten in hohem Maß zu einer starken Gemeinschaftsbindung und bürgerschaftlichem Engagement und damit zur Lebensqualität bei. Sie sind vor allem wichtige Orte der Begegnung, des Lernens und des Austauschs.
Ich bin davon überzeugt, dass solche Strukturen ein wichtiger Baustein sind, damit die digitale Transformation in Sachsen nicht nur von einem sehr breiten Potential an Innovationen, sondern gleichzeitig vom Facettenreichtum und Traditionsbewusstsein profitieren und das digitale Ökosystem in der Fläche weiterwachsen kann. Für den Freistaat Sachsen hat dieses Projekt Potential als Modell für weitere LIfDs gerade auch im ländlichen Raum zu dienen.“
Ingo Seifert, Bürgermeister Stadt Schneeberg: „Der MakerHub im historischen Gebäude Fürstenplatz 2 der Bergstadt Schneeberg soll zukünftig nicht nur die Schnittstelle zwischen der Kreativszene und der der Fakultät für angewandte Kunst bilden. Vielmehr sehen wir die Einrichtung auch als Möglichkeit der Vernetzung zwischen unseren allgemeinbildenden Schulen, der hiesigen Wirtschaft sowie der Stadtgesellschaft – und das in unmittelbarer Nachbarschaft zum künftigen Welterbe-Besucherzentrum.
Der digitale Wandel wird in den Räumen des MakerHub eine wesentliche Rolle spielen. Die dementsprechende Ausstattung stellt für die Stadt, gemessen an den derzeit allgemein angespannten finanziellen Rahmenbedingungen für Kommunen – neben der umfangreichen Sanierung des denkmalgeschützen Gebäudes und den zukünftigen Kosten für die Betreibung – eine riesige Herausforderung dar.
Insofern sind wir dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr für die Bereitstellung der Fördermittel aus dem Programm „Lokale Innovationsräume für die Digitalisierung“ überaus dankbar. Mit diesen Fördermitteln wird der eigens für die Betreibung des MakerHub gegründete Verein „KulturWerk Schneeberg e. V.“, in die Lage versetzt, eine moderne und innovative Ausstattung zu etablieren.“
Denny Helmer, Vorstand KulturWerk e.V.: „Die Fördermittel aus dem LIfD-Programm sind für uns als junger Verein von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen uns, essenzielle Anschaffungen zu tätigen, die den MakerHub zu einem wahren „Gamechanger“ in unserem Stadtbild und im städtischen Leben machen. Wir sind fest davon überzeugt, dass junge Menschen die Chance bekommen müssen, den Gedanken der Kreativwirtschaft zu entdecken und mit beruflichen Perspektiven, Digitalisierung, Tatkraft und Experimentierfreude zu verbinden.
Solche innovativen Angebote tragen dazu bei, dass sich junge Menschen in unserer Stadt wohler und stärker wahrgenommen fühlen. Durch die digitalen Angebote, die wir schaffen, ermöglichen wir einen barrierefreien Zugang zu Workshops sowie kreativen und kulturellen Angeboten – ein Mehrwert, der auch für Senioren von großem Interesse ist. Wir möchten jungen Menschen Wurzeln und Flügel verleihen.
Diese Flügel werden sie ab 2025 im MakerHub entfalten können, um schließlich auch im Erzgebirge tiefe Wurzeln zu schlagen. Unser herzlicher Dank gilt dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, unseren Partnern und der Stadt Schneeberg.“
Hintergrund: Förderprogramm „Lokale Innovationsräume für Digitalisierung – LIfD“
Das sächsische Kabinett hat Ende 2023 mit der „Förderrichtlinie Lokale Innovationsräume für Digitalisierung“ ein einzigartiges Angebot zur Unterstützung des digitalen Wandels in Sachsen beschlossen. Dafür stehen auf Grundlage von § 2 Absatz 3 Buchstabe a bis e des Gesetzes über die Errichtung eines Sondervermögens „Fonds für digitale Teilhabe und schnelles Internet“ bis zu 12 Millionen Euro Landesmittel zur Verfügung.
Lokale Innovationsräume für Digitalisierung, kurz LIfDs, sind Orte, in denen Modellprojekte zu Co-Working-Flächen, Innovations- und Lösungslaboren oder Digitallaboren eingerichtet, betrieben und weiterentwickelt werden. Ziel der Förderung ist es, durch einen cross-sektoralen, übergreifenden Ansatz die Vernetzung von Menschen, Projekten und Organisationen auf dem Gebiet der Digitalisierung voranzutreiben.
LIfDs sind nicht nur Anlaufpunkte für Unternehmen, sondern sollen mit ihren Angeboten auch Bürgerinnen und Bürger für digitale Themen interessieren und dazu beitragen, deren digitale Kompetenzen zu stärken und für Teilhabe zu sorgen.
Mit dem ersten Förderaufruf, der im März 2024 durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gestartet wurde, waren interessierte zukünftige Betreiber von Lokalen Innovationsräumen für Digitalisierung aufgerufen, ihre Konzepte einzureichen. Dem Aufruf sind 51 Bewerber gefolgt und haben sich mit ihren unterschiedlichen Vorhabenideen einer Jury im Wettbewerbsverfahren gestellt.
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