Wer in klaren Augustnächten in den Himmel schaut, kann seinen Wunschzettel abarbeiten: Es regnet Sternschnuppen. Im August findet das alljährliche Spektakel der Perseiden am Nachthimmel statt. In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreicht das Himmelsschauspiel seinen Höhepunkt. Dann kann man mit viel Glück bis zu 30 Sternschnuppen pro Stunde beobachten. Das sind weniger als allgemein erwartet. Aber warum? 

Es ist wieder so weit: Am 12. August erreicht der Meteorstrom der Perseiden seinen Höhepunkt. Bei günstigem Wetter sind um dieses Datum herum vor allem in den frühen Morgenstunden zahlreiche Sternschnuppen zu sehen, darunter auch viele Feuerkugeln. Die Schnuppenparade ist allerdings nicht mehr so spektakulär wie noch vor 20 Jahren. Der Grund: Die Staubspur des Mutterkometen der Perseiden ist mit der Zeit dünner geworden und wird zudem nur selten voll getroffen. 

Die allgemein angegebene Sichtbarkeitsrate des Himmelsschauspiels von bis zu 100 Meteoren pro Stunde ist also nicht wörtlich zu nehmen. Denn selbst mit viel Beobachtungsglück sind nur etwa 20 bis 30 Perseiden pro Stunde auch tatsächlich zu sehen. 

Dennoch zählen die Perseiden für Sternfreunde nach wie vor zu den eindrucksvollsten Meteorströmen des Jahres. 

Sternschnuppen in den Abendstunden: „Hinter dem Horizont geht’s weiter“

Ein Grund dafür, dass weniger Sternschnuppen zu sehen sind, ist, dass das Sternbild Perseus, aus dem die Meteore kommen, nicht im Zenit steht, sondern erst im Laufe der Nacht am Nordosthimmel aufsteigt. So fallen in den Abendstunden viele Schnuppen noch “hinter dem Horizont” und bleiben daher unsichtbar. 

Kometenstaubspur verblasst

Andererseits ist die Staubspur des Kometen Swift-Tuttle, der für das Spektakel verantwortlich ist, seit ihrer letzten Auffrischung im Jahr 1992 schon wieder etwas verblasst. Auch deshalb treffen weniger Meteore auf die Erde als in den 1990er und 2000er Jahren. Doch entscheidender für die gedämpfte Fallrate ist der Umstand, dass unser Heimatplanet die dichtesten Bereiche der Staubfahne in den meisten Jahren um Dutzende Millionen Kilometer verfehlt.  

Schon seit dem 17. Juli fliegt die Erde – wie jedes Jahr im Juli und August – durch diese Staubfahne von Swift-Tuttle. Ihr „Mutterkomet“ kam der Erde zum letzten Mal im Jahr 1992 nahe. Deshalb lag um diese Zeit die Meteorrate pro Stunde (ZNR= Zenithal Hourly Rate) über dem bei idealen Bedingungen als „normal“ angesehenen Maximum von 100. 

Der nächste „Auffrischungsbesuch“ des kosmischen Vagabunden findet erst wieder im Jahr 2126 statt. Bis dahin bleibt die stündliche Fallrate zum Maximum der Perseiden wohl in den meisten Jahren hinter den Erwartungen zurück. Nur in Jahren, in denen die Erde dichtere Bereiche der Staubspur erwischt, sind auch deutlich mehr Sternschnuppen möglich.    

Verglühende Staubteilchen hinterlassen eine Leuchtspur

Wenn die nur millimetergroßen Staubteilchen des Kometen mit einer Geschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen, werden sie abrupt abgebremst und bis zur Weißglut erhitzt.  

Bis sie vollständig verglüht sind, legen sie oft noch Dutzende von Kilometern zurück. So entstehen die mehr oder weniger hellen Leuchtspuren am Nachthimmel. Die kleinsten Teilchen verglühen so schnell, dass sie kaum sichtbar sind. Die größeren Leuchtspuren können dagegen noch sekundenlang nachleuchten. 

Voraussetzungen für eine gelungene Sternschnuppenbeobachtung

Bei klarem Himmel sucht man sich am besten einen dunklen Beobachtungsplatz, um die Sternschnuppen in vollen Zügen genießen zu können. Wann das Wetter mitspielt und ob sich eine Sternguckernacht lohnt, verrät der Blick auf das WetterRadar von WetterOnline. 

Um störende Lichtquellen zu vermeiden, ist es ratsam, von der Stadt aufs Land zu fahren und sich auch dort von Ortschaften fernzuhalten. Die beste Sicht hat man von unbewaldeten Berggipfeln in der dunkelsten Nachtzeit von etwa 23 Uhr bis 4 Uhr morgens.   

Die Augen brauchen etwa 15 bis 30 Minuten, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Zur Orientierung: Die Sternschnuppen kommen aus dem Sternbild Perseus, das sich am Nordosthimmel befindet. 

Zur Orientierung dient auch das Sternbild Kassiopeia, auch „Himmels-W“ genannt, das sich oberhalb des Sternbildes Perseus befindet. Die Sternschnuppen können jedoch über den ganzen Himmel huschen. 

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