Fast eine Millionen Menschen leben in Sachsen allein. Einsamkeit ist, auch vor dem Hintergrund einer alternden sรคchsischen Gesellschaft, ein wachsendes Problem. Die Linke hat aus diesem Grund einen 5-Punkte-Plan gegen Einsamkeit vorgelegt, mit dem der Freistaat Sachsen dagegen vorgehen soll. Im Mittelpunkt steht dabei die Schaffung von Begegnungsorten.

Dazu erklรคrt Susanne Schaper, Landesvorsitzende und Sozialexpertin von Die Linke Sachsen: โ€žVor nicht allzu langer Zeit war Einsamkeit ein kleineres Problem als heute. Doch die letzten Jahrzehnte haben es gerade in Ostdeutschland vergrรถรŸert, vor allem fรผr รคltere Menschen. Wer Probleme hatte oder hat, den Lebensunterhalt abzusichern, wird seltener eine Familie grรผnden. Wer keine Kinder hat, hat im Alter keine Enkelkinder.

Viele Familien, die Kinder haben, wurden getrennt, als der Nachwuchs der Arbeit wegen in die GroรŸstadt oder gen Westen ziehen musste. Nur wenige kommen zurรผck. Und wรคhrend es frรผher รผblich war, sich hรคufig in der Kneipe oder an anderen sozialen Orten zu treffen, ist das inzwischen vor allem eine Geldfrage und die Wege werden lรคnger.

Heute gilt leider oft: Geselligkeit kostet Geld, soziale Kontakte erfordern einen viel grรถรŸeren Aufwand, den viele Menschen gerade im Alter nur schwer bewรคltigen kรถnnen. Die digitalen Medien ersetzen nicht persรถnliche Begegnungen. Einsamkeit ist รผbrigens einer der Grรผnde dafรผr, dass die Suizidrate in Sachsen im bundesweiten Vergleich sehr hoch ist. 

Wir wollen mehr Rรคume schaffen, in denen sich Menschen begegnen kรถnnen. Dafรผr schlรคgt Sachsens Linke kurz- und mittelfristige MaรŸnahmen vor. Sinnvoll wรคre ferner ein Runder Tisch, an dem mรถglichst viele Betroffene teilnehmen. Er kรถnnte eine gute Ideenwerkstatt darstellen. Das wirksamste Mittel gegen Einsamkeit ist freilich eine Politik, die รผberall fรผr gute Einkommen und Lebensbedingungen sorgt. Dann muss bestenfalls kein junger Mensch mehr dauerhaft wegziehen โ€“ und es wรคre kein Armutsrisiko, Kinder zu bekommen.โ€œ

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