Pädagogische Fachkräfte an sächsischen Kitas sind mit 33 Krankentagen pro Jahr gegenüber 21 Krankentagen im Durchschnitt aller Berufsgruppen in Sachsen besonders häufig krank, wie die Bertelsmann Stiftung berichtet. Urlaub, Krankheit und Weiterbildung summieren sich auf 24,6 Prozent jährliche Abwesenheitstage während der Kita-Öffnungszeiten.
Dazu erklärt Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen: „Derzeit zahlt der Freistaat den Kita-Trägern eine Personalreserve von 4 Prozent. Dabei wäre ein Vielfaches notwendig, um die tatsächlichen Ausfallzeiten abzudecken. Die schlechte Personalausstattung führt zur permanenten Überlastung der pädagogischen Fachkräfte und wiederum zu mehr Krankheit. Der sächsische Personalschlüssel an Kitas ist realitätsfern und muss schleunigst verbessert werden.“
Neben einer Zunahme von Atemwegserkrankungen gibt es einen deutlichen Anstieg bei psychischen Erkrankungen bei Erzieherinnen und Erziehern. Dies deckt sich auch mit einer Erhebung der BARMER von 2022. In dieser Erhebung waren pädagogische Fachkräfte an Kitas die Berufsgruppe mit dem höchsten Krankenstand in Sachsen.
Dazu ergänzt Naumann: „Besonders alarmierend ist die Zunahme von psychischen Erkrankungen. Deshalb fordern wir schnellstmöglich Entlastungen an den Kitas durch einen besseren Personalschlüssel, eine deutliche Aufstockung der Personalreserven und mehr Zeit für Vorbereitung und Dokumentation. Die sinkenden Kinderzahlen sind eine historische Chance für kleinere Gruppen und mehr Qualität. Ohne das von uns geforderte Kita-Moratorium drohen jedoch Personalabbau und Kita-Schließungen. Die Politik muss jetzt handeln!“
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