Batterien und Akkus sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ob in Smartphones, E-Bikes, Notebooks, Werkzeug, Fernbedienungen, E-Zigaretten, blinkenden Kinderschuhen, klingenden Grußkarten… sie liefern die Energie für unzählige Geräte in unserem Alltag. Doch ihre unsachgemäße Entsorgung birgt große Gefahren: Immer wieder kommt es zu Bränden in Haushalten, beim Transport von Abfällen und vor allem in Sortier- und Recyclinganlagen. 

Die Powerpakete haben es in sich: Vor allem Lithium-Ionen-Akkus können sich entzünden oder explodieren, wenn sie beschädigt oder gequetscht werden. Weil sie dann großen Hitze und Energie freisetzen, sei das Zeitfenster bei Brandbekämpfung kleiner geworden, berichtet Philip Wollmerstedt. Er und seine Kameraden der Feuerwehr Störmthal-Güldengossa müssen regelmäßig zum Entsorgungsstandort Cröbern ausrücken. Dank komplexer Brandschutzmaßnahmen können Brände jedoch meist schnell gelöscht werden. 

Rund 30 Brände täglich entstehen deutschlandweit im Schnitt durch falsch entsorgte Akkus und Batterien. Und: Nur 48 % der Akkus werden ordnungsgemäß entsorgt. Dies zu ändern ist auch Landrat Henry Graichen wichtig. Er macht deutlich: Akkus im Müll gefährden die Mitarbeiter der Abfallwirtschaft und die Feuerwehrleute. Wichtig sei daher auch ein Bewusstsein dafür, wo überall Akkus verbaut sind.

Hier setzt die Kampagne „Akkus in Brand“ an. Die Webseite www.akkus-in-brand.de informiert darüber welche Akkus es gibt und wo diese drin stecken sowie zu den Rücknahmestellen. Auch Plakate, Flyer, Aufkleber sowie Social-Media-Beiträge sollen dazu anleiten, Altbatterien, Alt-Akkus und Elektroaltgeräte entweder beim Handel oder auf kommunalen Wertstoffhöfen abzugeben. Eindrucksvoll ist auch ein Kurzvideo, das die Entwicklung eines Brandes auf dem Sortierband zeigt. 

Neben der Brandgefahr geht es auch um die Rückgewinnung wertvoller Rohstoffe wie Nickel, Kobalt und Lithium, die in den Batterien enthalten sind. Eine fachgerechte Entsorgung schützt nicht nur die Umwelt vor schädlichen Stoffen wie Quecksilber und Blei, sondern trägt auch zur Ressourcenschonung bei.

Die Kampagne „Akkus in Brand“ wurde durch den Zweckverband Abfallwirtschaft Westsachsen (ZAW), die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV), die Stadtreinigung Leipzig und die KELL Kommunalentsorgung Landkreis Leipzig GmbH (KELL GmbH) ins Leben gerufen und soll ein Bewusstsein für die Folgen achtloser Entsorgung schaffen.

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar