Wer vom Mut sprechen möchte, darf die Angst nicht verschweigen. Mut wie auch ihre begriffliche Schwester Tapferkeit erscheinen zunächst als ethische Begriffe, mit denen etwas ausgesagt wird, das verlangt wird, um in einer bestimmten Situation zu bestehen, auszuhalten, sich zu überwinden. Mutig sein meint also zunächst, der eigenen Angst zu widerstehen. Angst ist so das ethische Negativ zum Mut, doch Mut meint zugleich auch an sich zu glauben – gegen die eigene Angst.

Der Leipziger Philosoph Prof. Dr. Thomas Kater und der Spaziergangsforscher Bertram Weisshaar nehmen uns mit auf einen GedankenGang zu verschiedenen Orten der Angst, des Mutes und auch der Hoffnung in Leipzig. Dabei laden sie ein, gemeinsam der Frage nachzugehen, wovon wir sprechen, wenn wir von Mut und Angst sprechen und dazu ins Gespräch zu kommen.

Im Hintergrund des GedankenGangs steht das Buch „Der Mut zum Sein“ des protestantische Theologen und Religionsphilosophen Paul Tillich, das 1952 zuerst in englischer Sprache erschienenen ist. In seinem Buch versucht Tillich, den ethischen Sinn von Mut und Tapferkeit aus einer Seinslehre zu entwickeln, die sich aus dem Begriff der Angst entfalten lässt und die in „der ganzen Breite der menschlichen Existenz“ wurzelt. Mut wäre damit als Selbstbejahung zu verstehen.

Der GedankenGang „Mut zum Sein“ ist ein WarmUp für das Festival „Leipzig denkt: Mut & Unmut“, das vom 1.-5. Oktober 2024 an vielen unterschiedlichen Orten in Leipzig stattfinden wird.

Dauer des GedankenGangs: ca. zwei Stunden

Startpunkt: Zentrale Hinrichtungsstätte der DDR, Arndtstraße 48, 04275 Leipzig

Die Teilnahme am GedankenGang ist kostenfrei

Veranstalter der GedankenGänge: Denkwege e.V., Expedition Philosophie e.V. und das Transformatorenwerk Leipzig e.V.

Weitere Informationen: www.leipzig-denkt.de

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