Sachsen hat in den vergangenen fünf Jahren seine Rolle als Impulsgeber für Zukunftstechnologien weiter ausgebaut. Das zeigen die Ergebnisse der neunten Sitzung des Innovationsbeirates Sachsen heute in der Sächsischen Staatskanzlei. Nach der Einsetzung des Expertengremiums durch Ministerpräsident Michael Kretschmer vor fünf Jahren zieht der Beirat nun eine positive Zwischenbilanz seiner Arbeit.
Zu den Vorhaben, an denen der Beirat mitgewirkt hat, zählen die Milliardeninvestitionen zur Ansiedlung von zwei Großforschungszentren für Astrophysik und die Transformation der Chemie im Lausitzer und Mitteldeutschen Kohlerevier sowie der Ausbau des Mikroelektronikstandortes Dresden durch die Erweiterung der Fertigung bei Infineon und die Neuansiedlung von ESMC.
Zudem hat der Beirat die Förderung in Höhe von 100 Millionen Euro für wissenschaftliche Einrichtungen im Bereich der „treibhausgasneutralen Kreislaufwirtschaft“, die Erweiterung der B 170 als Test- und Pilotstrecke für intelligente Verkehrssysteme (IVS) und den Aufbau einer Biopharming-Anlage in der Oberlausitz angestoßen.
Seit August 2019 hat der Beirat sich mit zahlreichen zukunftsrelevanten Themen befasst, die das Gremium im Juli 2021 in seinem Empfehlungsbericht MISSION SACHSEN 2038 festgehalten hat. Eine Auswahl davon stand im Mittelpunkt der neunten Sitzung. Themenschwerpunkte der Beratung waren die Bereiche Energie- und Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft, Mikroelektronik und Mobilität sowie Gesundheit und Pflege.
„Sachsen ist das Land der Zukunftstechnologien und der Innovationsbeirat hat in den vergangenen fünf Jahren wichtige Impulse gesetzt, um hier Vorreiter zu bleiben. Das Gremium zeigt, wie aus klugen Ideen ganz konkrete Initiativen wachsen können. Dank der Fachexpertise des Beirats konnten wir als Staatsregierung wichtige Vorhaben in und für Sachsen auf den Weg bringen.
Beirat und Staatsregierung eint auch in Zukunft das Ziel: Wir wollen das Potential für Innovationen aus Sachsen erfolgreich umsetzen und nicht zerreden. Statt bürokratischer Hürden für neue Ideen und Investitionen braucht es Technologieoffenheit und Flexibilität“, betont Ministerpräsident Michael Kretschmer.
Der Vorsitzende des Innovationsbeirates Sachsen, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann zu seinen Eindrücken von der Sitzung: „Die Mitglieder des Innovationsbeirates Sachsen haben anlässlich der neunten Sitzung ein positives Zwischenfazit von der Beiratsarbeit gezogen. Mit dem Empfehlungsbericht MISSION SACHSEN 2038 hatte der Beirat im Juli 2021 einen wichtigen Meilenstein gesetzt. Aus 10 Missionen für Sachsen wurden im weiteren Verlauf Strukturentwicklungsschwerpunkte exzerpiert, die heute Gegenstand der Beratungen waren.
Die Mitglieder haben den Nachweis erbracht, dass vielfältige Expertise für Sachsen sehr bereichernd wirken kann. Viele Vorschläge der Beiratsmitglieder wurden zwischenzeitlich von der Staatsregierung aufgegriffen und in konkretes politisches Handeln umgesetzt. Die Ernsthaftigkeit, mit der der Beirat in den vergangen fünf Jahren Sachsens Zukunft mitgestaltet hat, ist vorbildlich.
Zugleich ist in mir mit jeder Sitzung die Zuversicht gewachsen, dass Sachsen die besten Voraussetzungen hat, Modellregion für einen erfolgreichen Strukturwandel in Deutschland und Europa zu werden, wenn dafür auch in Zukunft die richtigen politischen Weichen gestellt und entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden.“
Zu Gast in der neunten Beiratssitzung waren u.a. die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, Nicola Beer und die Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung, Katherina Reiche. Der Präsident der European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC), Dr. Christian Koitzsch, berichtete über die Fortschritte der Ansiedlung von TSMC im Dresdner Norden. Mit dem langjährigen Medizinischen Vorstand des Universitätsklinikums Dresden Prof. Dr. Michael Albrecht diskutierte der Beirat zudem über die Potenziale von Digitalisierungsanwendungen im Gesundheits- und Pflegebereich.
Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank über den Innovationsbeirat Sachsen: „Die Teilnahme an der 9. Sitzung des Innovationsbeirats Sachsen war für mich inspirierend und hat unsere Zusammenarbeit mit der Innovationsregion Sachsen weiter vorangebracht. Beeindruckt bin ich vom geballten Know-how dieses Gremiums und wie die Zukunft des Standortes gedacht wird.
Die EIB ist ein langjähriger Partner Sachsens bei der grünen und digitalen Transformation, bei der Unterstützung des Mittelstands und bei Innovationsthemen. Gemeinsam haben wir schon viele erfolgreiche Projekte umgesetzt. Vom heutigen Treffen nehme ich viele interessante Eindrücke und Denkanstöße mit – eine sehr gute Basis für die weitere Vertiefung unserer Partnerschaft.“
Katherina Reiche, Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung über den Beratungsschwerpunkt Wasserstoff während der Beiratssitzung: „Sachsen hat einen signifikanten Beitrag für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft unseres Landes geleistet und ist auf bestem Weg, sich als führender nationaler Akteur für grüne Wasserstofftechnologien zu positionieren. Das Besondere ist, dass hier vor Ort die gesamte Wasserstoffwertschöpfungskette abgebildet wird.
Ich bin überzeugt, dass Sachsen mit seinen starken industriellen Standorten und zukunftsgerichteter Strategie hervorragend positioniert ist, wenn der Wasserstoffhochlauf an Geschwindigkeit zunimmt. Wasserstoff wird eine Schlüsselrolle für die Strukturentwicklung des ländlichen Raumes einnehmen. Ich freue mich, dass ich die überaus erfolgreiche Tätigkeit des Sächsischen Innovationsbeirates so eng begleiten konnte.“
Hintergrund
Der Innovationsbeirat wurde im August 2019 von Ministerpräsident Kretschmer eingesetzt. Ihm gehören 18 Mitglieder aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung an. Ziel des Beirates ist es, Innovationspotentiale in Sachsen zu heben und die Staatsregierung bei der Strukturentwicklung in den sächsischen Braunkohleregionen in der Lausitz und dem Mitteldeutschen Revier sowie bei Transformationsprozessen in weiteren Landesteilen beratend zu unterstützen.
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