Der ehemalige Hurrikan ERNESTO erreicht am Mittwoch die Westküste Irlands. Er trifft nach seinem Weg über den Atlantik nun als Sturmtief mit Böen bis Tempo 100 auf die Insel. Das Sturmtief erreicht Deutschland zwar nicht, hat aber dennoch großen Einfluss auf unser Wetter.

Jedes Jahr beeinflussen Ex-Tropenstürme das Wetter in Europa. „Wir müssen die Entwicklung dieser Stürme genau beobachten, denn sie haben das Potenzial, auch in Europa die Wetterlage im Spätsommer zu verändern“, erklärt Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline. 

Frühe Herbstgrüße oder langer Spätsommeratem? 

„Dass die Tropenstürme unser Wetter beeinflussen, ist so gut wie sicher. Die Frage ist nur, in welcher Form. Je nachdem, welche Zugbahn sie einschlagen, kann das sehr unterschiedliche Folgen haben“, so Weise weiter. Ex-ERNESTO sorgt in diesem Fall für einen deutlichen Temperaturanstieg bei uns. Auf seiner Vorderseite wird zum Wochenende sehr warme Luft nach Deutschland transportiert und es bildet sich ein Spätsommerhoch aus. 

Gesamter Nordatlantik sehr warm

Weder die Bildung der ersten Tropenstürme Ende August noch die Einflussnahme auf unser Wetter ist ungewöhnlich. In diesem Jahr stellt der Atlantik wie bereits im vergangenen Jahr einen idealen „Nährboden“ für die Stürme dar: Die Wasseroberflächentemperatur liegt über weite Flächen 1 bis 3 Grad über dem Mittel. Warmes Wasser verdunstet besser und die sogenannte latente Energie in der Luft steigt an.

Das ist Energie, die in Form von Wasserdampf in der Luft gespeichert ist und auch als potenzielle Energie bezeichnet wird. Kondensiert der Wasserdampf zu Schauer- und Gewitterwolken, wird die Energie frei. Je mehr Energie vorhanden ist, desto stärker können Begleiterscheinungen wie Wind und Regen ausfallen. 

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