Der Daubaner Wald soll sich künftig auf gut 1.000 Hektar zu einem Stück Wildnis entwickeln. Das vereinbarten Sachsens Umweltminister Wolfram Günther und Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), am Freitag (19.07.) im Beisein von Bundesumweltministerin Steffi Lemke. Seit das DBU Naturerbe, eine Tochtergesellschaft der DBU, den Daubaner Wald 2008 übernommen hat, ist der ehemalige NVA-Truppenübungsplatz dem Naturschutz gewidmet.
„Als DBU Naturerbe stellen wir Fläche für weitere Wildnis-Entwicklung im Freistaat zur Verfügung. Wir haben aber teils noch einen langen Weg vor uns, bevor wir dann naturnahe Waldabschnitte sich selbst überlassen. Es gibt ausgewählte Nadelholz dominierte Bestände, die wir als Starthilfe noch länger als zehn Jahre weiter hin zu strukturreichen Laubmischwäldern entwickeln und beispielsweise junge Eichen, Birken und Linden freistellen, um ihnen mehr Licht zu geben“, erklärt Alexander Bonde und bedankt sich für den sehr guten Abstimmungsprozess mit dem Freistaat. Auch die Gestaltung naturnaher, stufiger Waldränder sowie die Verkehrssicherung blieben Aufgaben in der Waldentwicklung.
Neben dem DBU Naturerbe wird sich auch der Freistaat Sachsen mit circa 100 Hektar landeseigenen Waldflächen am Projekt „Wildnisgebiet Daubaner Wald“ beteiligen.
Umweltminister Wolfram Günther: „Wir brauchen große Waldflächen, die sich langfristig ungestört entwickeln können, um die Artenvielfalt zu erhalten und um Wasser in der Landschaft zu halten. Die Kiefernwälder der Oberlausitz sind oft artenarm und leiden unter Trockenheit. Deshalb ist es so wichtig, hier schrittweise Wildnisflächen zu schaffen. Dazu gehört auch, dass das Wasser in der Fläche bleibt und hilft, Waldbrände zu verhindern. Das hat einen großen Nutzen für die Bewohnerinnen und Bewohner der Umgebung und kommt vielen seltenen Arten wie Kreuzotter und Schwarzstorch zu Gute.“
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Hier im Daubaner Wald zeigt sich erfolgreicher Natürlicher Klimaschutz: Natürliche Waldentwicklung, die Wiedervernässung von Mooren oder die Ausweisung von Wildnisgebieten sind wichtige Ziele. Für ihre Arbeit danke ich allen Beteiligten. Das Wildnisgebiet Daubaner Wald ist ein praktisches Beispiel für die Wiederherstellung der Natur zum Schutz unserer Lebensgrundlagen. Es ist ein Vorbild dafür, wie das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur umgesetzt werden kann.“
Bonde freut sich über die weitergehende Zusammenarbeit mit der Biosphärenverwaltung für die Wiedervernässung im Daubaner Wald. „Mehr und mehr wird es für gesunde Ökosysteme wichtig, dass wir nicht mehr unreguliert Wasser über die Gräben aus der Fläche leiten.“
Der Daubaner Wald gehört zum Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Über ein weitläufiges Netz aus Waldwegen kann das Gebiet auch per Rad oder zu Fuß erkundet werden. Bonde macht deutlich: „Uns liegt viel daran, dass Natur erlebbar ist und die DBU-Naturerbefläche Daubaner Wald frei zugänglich bleibt.“ Die Ranger des Biosphärenreservates bieten regelmäßig Führungen zu den Schätzen des Daubaner Waldes wie der Gladiolenwiese oder zur Heideblüte im Herbst an.
Wie sich der Daubaner Wald in den nächsten Jahren entwickeln soll und welche Maßnahmen das DBU Naturerbe auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz plant, werden Mitarbeitende des Bundesforstbetriebes Lausitz als Vertretung der Flächeneigentümerin vor Ort im Rahmen einer Exkursion für Interessierte im Spätsommer erläutern. Der Termin wird noch bekannt gegeben.
Die DBU-Naturerbe entwickelt deutschlandweit rund 70.000 Hektar Land für den Naturschutz. Mit 3.300 Hektar Anteil gehört der Daubaner Wald in großen Teilen der DBU-Naturerbe.
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