Bundesbauministerin Klara Geywitz hat ein Konzept angekündigt, das dafür sorgen soll, dass mehr Menschen aufs Land ziehen. Dazu sagt Juliane Nagel, wohnungspolitische Sprecherin der Linksfraktion: „Wegen der Wohnungsnot in den Städten sollen eben mehr Menschen von dort wegziehen – so argumentiert auch die sächsische CDU immer wieder. Menschen lassen sich aber nicht wie Spielsteine auf der Landkarte verschieben. Sie ziehen dorthin, wo sie die größten Chancen für ein gutes Leben haben.
Die Bundesbauministerin lenkt von ihrer Mitverantwortung dafür ab, dass nur noch Menschen mit dickem Geldbeutel frei entscheiden können, wo sie leben wollen. Und Sachsens Bauminister Thomas Schmidt erwartet mal wieder mehr Engagement von der Bundesebene. Das entbehrt nicht einer gewissen Komik, nachdem die CDU es in fast dreieinhalb Jahrzehnten an der Macht nicht geschafft hat, das Leben auf dem Land attraktiver zu machen.
Bund und Freistaat könnten mit vielen Mitteln dafür sorgen, dass mehr Menschen den Weg in kleinere oder mittlere Städte finden. Das gelingt mit wohnortnaher Kita-Versorgung, genug Schulplätzen und Arbeitsmöglichkeiten, guter Verkehrsanbindung und sozialer Infrastruktur – von Arztpraxen und Krankenhäusern über Einkaufsmöglichkeiten bis hin zur Kultur. Ohne schnellen Netzzugang ist alles Hoffen aufs Homeoffice vergeblich. All das lässt sich staatlich fördern. Die Kretschmer-Koalition ist dabei allerdings nicht wirklich vorangekommen.
Gleichzeitig lahmt der soziale Wohnungsbau in den Städten, während bis in die Speckgürtel hinein die Miet- und Bodenpreise steigen. Im Freistaat fehlen außerdem zehntausende Sozialwohnungen. Als Linke streiten wir für eine Wohnungspolitik, wie sie vor Ort gebraucht wird: Wir wollen mietdämpfende Maßnahmen und Sozialwohnungsbau in den Großstädten, Sanierungen und barrierefreien Umbau in den kleineren Städten.“
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