Die IG Metall und der sächsische Arbeitgeberverband VSME wollen gemeinsam für die sächsischen Halbleiterindustrie eine Tarifbindung herstellen. Dazu vereinbarten sie die Aufnahme von Sondierungsgesprächen. „Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu Tarifstandards in dieser Zukunftsbranche“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter Dirk Schulze.
Sachsen ist in Europa der wichtigste Standort in der Halbleiterfertigung, für den sich führende Chiphersteller wie TSMC/ESMC, Infineon oder Bosch Halbleiter entschieden haben. Durch die hohen Investitionen brauchen die Unternehmen laut dem Verband Silicon Saxony allein in der Region Dresden bis zum Jahr 2030 rund 27.000 zusätzliche Fachkräfte. In Ostdeutschland entstehen derzeit neue Fertigungskapazitäten im Volumen von 40 Milliarden Euro. Unterstützt wird diese Entwicklung durch eine milliardenhohe staatliche Förderung.
Ziel der IG Metall ist es, auch in dieser Boom-Branche gute Arbeitsbedingungen zu erreichen und den Menschen ihren Teil an diesem wirtschaftlichen Erfolg zu sichern. Nun haben sich IG Metall und der Verband der sächsischen Metall- und Elektroindustrie VSME darauf geeinigt, den Weg zu einer Tarifbindung für die Halbleiterbranche zu ebnen und dazu Sondierungsgespräche zu führen.
Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Sachsens Halbleiterindustrie ist führend in Deutschland und Europa. Jetzt kann sie auch zum Vorreiter für Gute Arbeit werden. Ich freue mich über die Bereitschaft des Arbeitgeberverbandes VSME, mit der IG Metall die Vorbereitungen für einen Flächentarifvertrag anzugehen.
Der gemeinsame Wille ist da – das ist ein gutes Zeichen für die Beschäftigten in den Halbleiterwerken. Längst ist die Boom-Branche als Lieferant von Chips zu einem unverzichtbaren Teil der Auto- und Consumerindustrie geworden, allerdings noch weitgehend ohne Tarifstandards für die Beschäftigten. Dies wollen wir ändern. Unser Anspruch ist klar: In Zukunft nur mit Tarif!“
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