Die stellv. Vorsitzende des DGB Sachsen, Daniela Kolbe, sagte zu den gestern vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Daten zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen in Sachsen: „Die Anerkennung von Berufsabschlüssen ist ein wesentlicher Schritt in eine dauerhafte und der Qualifikation entsprechende Beschäftigung in Sachsen. Der Anstieg der Anträge auf Anerkennung ist ein gutes Zeichen. Es muss weiter für die Möglichkeit der Ankerkennung geworben und gleichzeitig die Vereinfachung und Beschleunigung der Anerkennungsverfahren vorangebracht werden.
Bemerkenswert ist, dass die Zahl der Anträge auf Anerkennung von Frauen deutlich höher ist als die von Männern. Es ist enorm wichtig, dass den Frauen mit der Anerkennung der Abschlüsse der Weg in eine gute Beschäftigung in Sachsen geebnet wird. Ansonsten droht die Gefahr, dass Jobs unterhalb der Qualifikation angenommen werden, um den Lebensunterhalt schnell selbst bestreiten zu können. Damit gehen wichtige Kompetenzen verloren und die ausländischen Beschäftigten werden schlechter bezahlt, als es ihrer Qualifikation entspricht.
Wer Pflegefachkraft ist, muss auch als Pflegefachkraft und nicht als Pflegehelferin beschäftigt werden. Gerade im Gesundheitsbereich und in der Bildung werden qualifizierte Fachkräfte gesucht. Insbesondere bei der Anerkennung von Abschlüssen der Lehrkräfte bleibt es in Sachsen bei einer gravierenden Fehlstelle. Da in den meisten Ländern Lehrerinnen und Lehrer nur für ein Fach ausgebildet werden, in Sachsen aber zwei Fächer zwingend erforderlich sind, bleibt vielen ausländischen Pädagoginnen und Pädagogen der Weg ins Schulsystem verschlossen. Das können wir uns angesichts des Lehrermangels nicht leisten.“
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