Mehr als die Hälfte der BARMER-Versicherten ist zur Organspende bereit. Das geht aus einer bundesweiten, repräsentativen Umfrage der Krankenkasse unter rund 1.000 Versicherten im Alter von 16 bis 64 Jahren im April und Mai dieses Jahres hervor. Demnach erklärten wie im Vorjahr 57 Prozent der Befragten, dass sie bestimmt oder wahrscheinlich zu einer Organspende bereit wären. Somit ist das Ergebnis konstant im Vergleich zum vergangenen Jahr. Zehn Prozent der Befragten schließen eine Organspende sicher aus.

„Organspenden können Leben retten. Patientinnen und Patienten, bei denen lebenswichtige Organe wie Herz, Leber oder Nieren zu versagen drohen, haben häufig keine andere Hoffnung außer einer Transplantation. Ein gespendetes Organ kann diesen Menschen die Chance auf ein neues Leben geben“, sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen. Es bedürfe daher nicht nur von Krankenkassen ausreichend qualifizierter Informationen, damit die Menschen ihre individuelle Entscheidung für oder gegen eine Organspende treffen können.

Spendenbereitschaft bei Geschlechtern unterschiedlich

Die Umfrage bestätigt den konstanten Trend bei der Bereitschaft zur Organspende, zeigt aber auch weiterhin Unterschiede bei Männern und Frauen. Bei den Frauen ist die Spendenbereitschaft von 60 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 58 Prozent gesunken. Bei Männern ist eine Steigerung der Bereitschaft von 53 auf 56 Prozent zu verzeichnen.

Auch gibt es in den jeweiligen Altersgruppen unterschiedliche Einstellungen zur Organspende. Mit 69 Prozent ist die Bereitschaft dazu in der Altersgruppe der 18- bis 25- Jährigen am größten. Am niedrigsten liegt die Spendenbereitschaft bei den 39- bis 50-Jährigen mit 49 Prozent.

Elektronische Dokumentation im Organspende-Register

Seit März 2024 gibt es Deutschland das Organspende-Register, ein zentrales elektronisches Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Unter www.organspende-register.de kann jede Person ab 16 Jahren, die über eine deutsche Online-Ausweisfunktion verfügt, ihre Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende digital festhalten. Dieser neue Weg der digitalen Dokumentation ist 31 Prozent der Befragten bekannt und damit etwa jedem Dritten.

Am bekanntesten ist das Register derzeit mit 37 Prozent in der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen. Rund 39 Prozent der Befragten können sich bestimmt oder wahrscheinlich vorstellen, ihre Entscheidung in den nächsten zwölf Monaten im Organspende-Register zu dokumentieren. Jüngere Altersgruppen zeigen sich dem Register gegenüber deutlich aufgeschlossener als ältere Zielgruppen.

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