Die Europäische Union finanziert vier weitere sächsisch-polnische Projekte. Der Begleitausschuss des Programms Interreg Polen-Sachsen hat in seiner Sitzung am 18. Juni 2024 die Förderung von neuen grenzübergreifenden Kooperationsprojekten bestätigt. Diesmal standen die Anpassung an den Klimawandel sowie der Bildungsbereich im Vordergrund.

Die vier Projekte erhalten zusammen 5,5 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Damit werden in der aktuellen Förderperiode 2021-2027 inzwischen 19 Projekte mit insgesamt rund 24 Millionen Euro unterstützt.

Staatsminister Thomas Schmidt bekräftigte: „Wir wollen eine gute Nachbarschaft, die uns verbindet. Offene Grenzen sind mehr als Waren- und Personenverkehrsfreiheit – sie müssen im Kopf und im täglichen Leben ankommen! Wie das im Grenzraum mit Polen gelingt und welch enge Bande zwischen beiden Regionen gesponnen wird, finde ich fantastisch.

Schon etliche gemeinsame Projekte haben die Region vorangebracht und die Menschen dort zusammenrücken lassen. Ich bin sicher, die vier neuen Projekte leisten ebenfalls einen wichtigen Beitrag. Dafür sage ich herzlich Dziękuję – Danke und wünsche Powodzenia – Viel Erfolg!“.

Zu den neuen Vorhaben zählen unter anderem folgende Projekte:

  • Gefördert wird das Projekt „CRossWATER“ mit rund 1,4 Millionen Euro. Mit Hilfe der Förderung wird die Technische Universität Dresden gemeinsam mit der Schlesischen Universität Katowice und den Städten Görlitz und Zgorzelec ein grenzübergreifendes Grundwassermanagementsystem für eine klimaresiliente Wasserversorgung der Europastadt Görlitz-Zgorzelec ausbauen.
  • Rund 1,8 Millionen Euro erhalten das Sächsische Landesamt für Archäologie in Dresden und die Naturwissenschaftliche Universität Breslau für ihr Kooperationsprojekt „Fragiles Erbe“. Die Projektpartner werden sich in den kommenden drei Jahren mit dem Gefährdungspotenzial von archäologischen Denkmalen durch den Klimawandel und möglichen Erhaltungsmaßnahmen zur Absicherung der Archivfunktion des Bodens befassen.
  • Das Projekt „Grenzübergreifende Experimentgärten“ bringt das Forschungsnetzwerk Łukasiewicz – Polnisches Zentrum für Technologieentwicklung (PORT) – aus Wrocław, die Technische Universität Dresden, die Technologie- und Gründerzentrum Bautzen GmbH und die Universität Zielona Góra zusammen. Mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro Förderung werden sie Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften die Welt der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gezielt näherbringen und die MINT-Kompetenzen der Jugend für den Arbeitsmarkt stärken. Dafür sind Workshops, Sommercamps, Weiterbildungen und eine mobile, interaktive Ausstellung vorgesehen.

Kommunen, Vereine, Stiftungen, lokale Wirtschaftsverbände und Verwaltungen, die mit polnischen Partnern in grenzübergreifenden Vorhaben zusammenarbeiten wollen, können im Interreg-Programm Polen-Sachsen 2021-2027 weiterhin eine Förderung beantragen. Die nächsten Aufrufverfahren (Calls) sind für den Herbst 2024 geplant.

Hintergrund

Im aktuellen Programm Interreg Polen-Sachsen stehen bis 2027 insgesamt 60,3 Millionen Euro für grenzübergreifende Projekte in den Bereichen Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Klimawandel und Nachhaltigkeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Kultur und Tourismus sowie partnerschaftliche Zusammenarbeit zur Verfügung. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Der Begleitausschuss wurde auf der Grundlage der Vorgaben der Europäischen Kommission eingesetzt. Er besteht aus sächsischen und polnischen Vertreterinnen und Vertretern der staatlichen, regionalen und lokalen Ebene sowie der Wirtschafts- und Sozialpartner, Nichtregierungsorganisationen und der Euroregion Neisse/Nysa. Das Gremium überwacht die Umsetzung des Interreg-Programms und entscheidet über die Förderung von Projekten.

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