Zum „Tag der Pflege“  warnt die Arbeiterwohlfahrt Sachsen vor wachsender Altersarmut angesichts steigender Eigenanteile in der Pflege Die monatlichen Pflegekosten betragen circa 2380 Euro bei Durchschnittsrenten von 1320 Euro (Frauen) und 1582 Euro (Männer). Der Kostenanstieg beträgt 200 Euro zum Vorjahr.

Dazu erklärt die sozialpolitische Sprecherin Susanne Schaper: „ Auch die sächsische Staatsregierung hat an dieser Entwicklung Anteil. Wir haben  in den letzten Jahren immer wieder Vorschläge gemacht, um Pflegebedürftige zu entlasten:  Ob zum Landespflegegeld oder aktuell mit dem Antrag „Pflegebedürftige Menschen schnell und wirksam finanziell entlasten. Sächsisches Pflegewohngeld endlich einführen!“ (Drs 7/16082).

Auch pflegende Angehörige müssen entlastet werden, z.B. durch Lohnersatzleistungen bei Pflegezeiten. Doch die Kretschmer-Koalition blieb untätig! Wir wollen, dass der Freistaat – wie andere Bundesländer auch – Menschen in Pflegeheimen einen monatlichen Zuschuss gewährt – für die Investitionskosten und Betriebsausgaben, die ihnen als Eigenanteile berechnet werden.

Dass Pflegekräfte endlich eine bessere, wenn auch nicht ausreichende Bezahlung erhalten, hat zur Steigerung der Kosten beigetragen. Aber: Als Linke werden wir diese berechtigten Interessen der Beschäftigten  niemals gegen die Interessen der Pflegebedürftigen ausspielen. Beides gehört zusammen. Pflegende wie Gepflegte sind darauf angewiesen, dass Pflege solidarisch finanziert wird.

Selbstverständlich besteht eine grundlegende Lösung nur im Umbau der Pflegeversicherung zu einer solidarischen Vollversicherung. Auch wer von Kapitalerträgen leben kann, soll gerechte Beiträge zahlen, und Jahreseinkommen über 62.100 Euro brutto dürfen nicht mehr beitragsfrei bleiben. Wir setzen uns auf Bundesebene für eine solche Pflegereform ein.“

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