Sachsens Kulturministerium unterstützt die Errichtung einer Skulptur in Chemnitz mit rund 26.400 Euro. Die Skulptur soll an den Chemnitzer Ehrenbürger und Holocaust-Überlebenden Justin Sonder erinnern. Das Sächsische Kabinett hat der Förderung heute (Dienstag, 28. Mai 2024) zugestimmt.
Träger des Projekts ist der Internationale Auschwitz Komitee e. V. mit Sitz in Berlin, welcher Justin Sonder für seine Verdienste als Zeitzeuge und seinen Einsatz für die Erinnerung an die Ermordeten und Verfolgten des Holocaust und der Nazi-Diktatur 2008 mit der Ehrenmedaille des Auschwitz Komitees ausgezeichnet hat. Justin Sonder ist am 3. November 2020 im Alter von 95 Jahren verstorben.
„Der Chemnitzer Ehrenbürger Justin Sonder hat Auschwitz überlebt. Bis zu seinem Tod Ende 2020 war er als unermüdlicher Zeitzeuge unterwegs, der sogar mit über 90 Jahren noch in die Klassenzimmer ging und von seinen Erinnerungen berichtet hat. In Chemnitz soll ihm nun ein Denkmal gesetzt werden, welches genau an diese Eigenschaft anknüpfen wird.
Dieser erinnerungspolitische Impuls – initiiert vom Auschwitz-Komitee – ist wichtig und wegweisend – insbesondere auch im Hinblick auf den politischen Diskurs im Kulturhauptstadtjahr. Zugleich wird das Projekt auf das „Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026“ hinführen, das wir derzeit gemeinsam mit dem Staatlichen Museum für Archäologie in Chemnitz vorbereiten“, sagt Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch.
Vorgesehen ist die Errichtung eine Skulptur in Form einer Bank, auf der eine lebensgroße Plastik von Justin Sonder „sitzt“. Ganz bewusst soll Sonder nicht auf einen Sockel gestellt, sondern sitzend und den Menschen zugewandt gezeigt werden. Damit wird Bezug auf sein Wirken genommen, insbesondere die zahlreichen Dialogveranstaltungen, an denen er mitgewirkt hat.
Aufgestellt werden soll die Bank gegenüber der ehemaligen Jüdischen Grundschule Chemnitz, die Justin Sonder selbst besucht hat und die heute wieder als Schule genutzt wird (Rosa-Luxemburg-Grundschule am Brühl). Die Skulptur mit Bank soll dazu einladen, sich zu Justin Sonder zu setzen, mit ihm gedanklich in einen Dialog zu treten und sich mit der Botschaft der Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager und ihrem Engagement gegen neuen Hass und Antisemitismus zu beschäftigen.
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