Mit dem angehängten Forderungspapier ‚Schulsozialarbeit an allen Schulen in Sachsen verwirklichen!‘ fordert ein Bündnis aus Eltern- und Schülerräten, GEW Sachsen, Vereinigung der Gymnasialdirektoren Sachsen und der LAG Schulsozialarbeit Sachsen den stufenweisen Ausbau der Schulsozialarbeit an allen Schulen.
Burkhard Naumann, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen, erklärt dazu: „Medienkonsum, Gewaltbereitschaft, Mobbing und Stress nehmen bei Kindern und Jugendlichen seit Jahren zu. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, benötigen wir deutlich mehr Schulsozialarbeit in Sachsen. Wir fordern einen schrittweisen Ausbau an allen allgemeinbildenden Schulen bis 2030 mit einer soliden Finanzierung durch das Land sowie zusätzliche Mittel für Schulen mit besonderen Herausforderungen.
Unvorhergesehene Mehrkosten müssen zudem durch den Freistaat ausgeglichen werden, um eine dauerhafte Planungssicherheit zu ermöglichen. Schulsozialarbeit muss in ganz Sachsen zum festen Bestandteil von Schulen werden. Die Landesregierung muss dafür die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.“
Gesetzlich festgeschrieben ist die Schulsozialarbeit in Sachsen derzeit ausschließlich an Oberschulen und an Gemeinschaftsschulen. Darüber hinaus stagniert der Ausbau von Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen seit Mitte 2019 bei 40 Prozent. Momentan gibt es in Sachsen ca. 640 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit. Nach Ansicht der Unterzeichnenden des Forderungspapiers muss bis 2030 die Schulsozialarbeit an allen Schulen mit einer soliden Grundfinanzierung des Schlüssels von einer Vollzeitstelle pro 300 Schüler*innen ausgebaut werden. Dies würde einen Umfang von ca. 1.300 Vollzeitstellen bedeuten.
Naumann ergänzt dazu: „Der fachliche Standard für Schulsozialarbeit liegt bei einem Schlüssel von einer Stelle pro 150 Schülerinnen und Schülern. Dieses Ziel sollte langfristig erreicht werden. Zunächst ist uns jedoch wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler Zugang zur Schulsozialarbeit bekommen.“
Die konkreten Forderungen des Bündnisses sind im angehängten Forderungspapier zu finden. Dafür haben sich der Landeselternrat Sachsen, die Kreiselternräte Erzgebirge, Görlitz, Bautzen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Dresden, Chemnitz und Leipzig, der Landesschülerrat Sachsen, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Vereinigung der Gymnasialdirektoren Sachsen e.V. und die Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Sachsen e.V. zusammengeschlossen.
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