Der StudierendenRat der Hochschule fรผr Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) veranstaltet seit vielen Jahren mit Unterstรผtzung der Hochschulleitung und vieler HTWK-Angehรถriger ein Sommerfest. In diesem Jahr machte es sich der StuRa zum Ziel, die Veranstaltung zu vergrรถรern: Rund 10.000 Gรคste sollen es nach Wunsch des StuRa werden.
Die Hochschulleitung hat Sicherheitsbedenken und daher vorgeschlagen, das Fest in seiner traditionellen Form, die sich vor allem an Angehรถrige der Hochschule richtet, fortzufรผhren. Dies lehnt der StuRa jedoch ab.
HTWK-Rektor Prof. Mark Mietzner: โDa es sich nun um eine fรผr jeden Menschen รถffentliche Veranstaltung handeln soll, kann eine aussagekrรคftige Schรคtzung der Personenzahl nicht abgegeben werden. Damit kann kein tragfรคhiges Sicherheitskonzept entwickelt werden.โ
Da der Eintritt kostenlos sein und laut der Studierenden ein โSpecial Actโ mit hoher Anziehungskraft auftreten soll (โKraftklubโ soll angefragt worden sein), ist nach Auffassung der Hochschulleitung nicht abzusehen, wieviel Publikum tatsรคchlich kommen wird. Selbst der StuRa kann im Sicherheitskonzept keine genauen Angaben รผber die Personenzahl machen. Damit besteht ein erhebliches Sicherheitsrisiko fรผr alle Teilnehmenden.
Mit einer angenommenen Anzahl von 10.000 Menschen auf dem Parkplatz der Hochschule wรผrde eine รคuรerst hohe Personendichte herrschen. โBei 8.000 Besuchenden befinden sich bereits mehr als zwei Personen auf einem Quadratmeter. Das kann die Hochschulleitung nicht verantworten. Zudem steht die Anzahl der eingeplanten Ordnungskrรคfte (12) und Sicherheitskrรคfte (13) nach Auffassung der Hochschulleitung nicht in Relation zur Grรถรe der Veranstaltungโ, so der Rektor weiter zur Begrรผndung.
All diese Umstรคnde gefรคhrden die Verpflichtung der Hochschule zur angemessenen Sicherung. Das Veranstaltungs- und Sicherheitskonzept weist Mรคngel im Umgang mit externem Publikum auf. Bei Auftritten bekannter Bands besteht das Risiko einer raschen Zuschauermengenbildung, wodurch die Verkehrssicherungspflicht auch auf externe Zuschauenden ausgedehnt wird, potenziell bis zur zivil- und strafrechtlichen Verantwortlichkeit der betroffenen Akteure.
Das scheint sogar der StuRa selbst so zu sehen โ im Sicherheitskonzept der Veranstaltung ist das verbleibende Risiko fรผr eine mรถgliche Blockierung von Rettungswegen als โhochโ, das Risiko fรผr kรถrperliche Auseinandersetzungen zwischen den Besuchern als โmittelโ angegeben. Die erste Besprechung des Sicherheitskonzeptes mit der Hochschulleitung fand acht Wochen vor dem geplanten Termin der Veranstaltung im Juni, also sehr kurzfristig, statt.
Darรผber hinaus ist die finanzielle Planung fรผr die Veranstaltung derzeit unausgeglichen, was die Frage aufwirft, ob eine derartige Finanzierung aus den Mitteln des StuRa, also durch studentische Semesterbeitrรคge, angemessen erscheint.
Es gibt 9 Kommentare
Doch, lieber User โTLpzโ, derlei Phantasien erwarten wir von einem Rektorat, das allen Anlaร hรคtte mitzuwirken, die insgesamt verantwortete HTWK wenigstens ansatzweise wieder in helleres Licht zu fรผhren. Die fragliche Location kann sowieso nur mit Personal verwendet / eingesetzt werden. Man kรถnnte Hausmeister anderer Standorte aufbieten, auch wenn es ein StuRa-Fest ist. Nicht zuletzt, krasser Gedanke, kรถnnte Rektor Mietzner selbst auflegen (My Prof is my DJ) oder eigenstรคndig das Tanzbein schwingen. Da er Gerรผchten zufolge aber weiter bei Mutti wohnt, bedรผrfte es deren Einwilligung. Und da wird es hapern.
Danke fรผr den groรzรผgigen Tipp, TLpz, den las ich schon.
Es gibt fรผr diese Zahlen tatsรคchlich einschlรคgige Literatur und entsprechende Berechnungen fรผr die Beurteilung von Personenansammlungen, schauen Sie da mal rein.
Und vergleichen Sie mal einen Parkplatz im Freien, der nach manchen Seiten offen ist, mit einer geschlossenen Bahn und begrenzten Fluchtmรถglichkeiten, wo selbst dort 4P/mยฒ eine regulรคre Grรถรe sind. 20 Ordnungskrรคfte mehr, um die es ja geht, รคndern auch nicht das Platzdargebot.
Mir ist es eigentlich egal, ob das Event stattfindet, aber diese Diskrepanz der Argumentation fiel mir halt auf.
@Urs
Ihre Phantasien sind echt beachtlich! Aber warum soll die HTWK hier zusรคtzliches Personal fรผr eine Veranstaltung des StuRa abstellen?
@Christian
Ich gab Ihnen den Tip, sich nicht an einer einzigen Zahl aufzuhรคngen. 4P/mยฒ mag eine รผbliche Zahl fรผr die Platzberechnung in Straรenbahnen und Fahrstรผhlen sein. Dort werden aber keine 8000 Menschen parallel befรถrdert, selbst wenn man eine Straรenbahn nur durch die vorhandenen Tรผren verlassen kann. Bei der Veranstaltung in der HTWK wird man auch nicht ohne weiteres รผberall โfliehenโ kรถnnen, hier wird es auch Hindernisse usw. geben. Erwartete 10.000 Menschen lassen sich eben auch nicht mit 25 Ordnungskrรคften lenken.
Ich weiร ja nicht ob Sie darauf erpicht sind, erneut Zustรคnde wie bei der Loveparade zu haben. Und damit meine ich nicht die Feier- Zustรคnde in Berlin, sondern die Zustรคnde wie in Duisburg 2010โฆ
2P/mยฒ ist locker entspannt. Selbst bei 4 P/mยฒ steht man noch lange nicht alleine.
Kritisch wird es dann so ab 6-8.
Bei der damaligen Loveparade wurden z.B. >6P/mยฒ gemessen.
Das ist alles eine Frage der mรถglichen Gefรคhrdungen.
In einer Straรenbahn kann man zum Beispiel nicht ohne weiteres fliehen.
Und da werden nach hiesigen Aussagen 4P/Mยฒ angesetzt.
Ich halte das fรผr eine hanebรผchene Ausrede, um sich nicht weiter um dieses Event kรผmmern zu wollen.
Das Rektorat der HTWK, seit 2013 de facto in den Fรคngen einer despotischen Kanzlerin Rother, frรผher Heischkel, mรถchte nun kurz vor dem im Spรคtsommer anstehenden Abschied von Rektor Mietzner, einer Fehlbesetzung sondergleichen, noch einen unvergeรlichen Akzent setzen und den Studis noch einen schรถnen Kinnhaken einschenken. Mit Unwillen wird seit Jahren noch alles angesehen, was von den Studis ausgegangen ist. Selbstverstรคndlich sind 10k Leute schon eine Menge, die mit 25 Personen nicht domptiert werden kann. Aber wieso kann die HTWK nicht mehr Leute abstellen? Kรถnnte das Rektorat mit einem Fingerschnipp veranlassen. Zudem sind Besucherzahlschรคtzungen vorab immer so eine Sache, man denke nur an Demos aller Art.
Das kommende neue Rektorat unter Jean-Alexander Mรผller wird ganz sicher einen besseren, passenderen Umgang mit den Studis pflegen. Dumm nur, daร auch darin Kanzlerin Rother weiter ihr Unwesen treiben wird, sie hat noch eine Bestellung bis Ende 2028 und wird versuchen, auch das neue Rektorat Mรผller (2024-2029), wie schon das Rektorat Grande (2014-2019) und das Rektorat Lieckfeldt (2011-2013), zu kapern. Ihr zentraler Hebel ist ihr Einspruchsrecht in wirtschaftlichen Fragen. Da wir in Zeiten angekommen sind, in denen man alles in eine wirtschaftliche Frage konvertieren kann, lebt sie Allmachtsphantasien aus und glaubt auch noch fest daran, daร das so gedacht ist. Mietzner war nichts weiter als Rothers Versicherung, ab 2021 eine zweite Amtszeit antreten zu kรถnnen. Und Hochschulratsvorsitzender Reuschel hat bei allem zugeguckt und diesen Abstieg der HTWK, der seit spรคtestens 2019 unรผbersehbar wurde, zu verantworten.
@Christian
Nur transportiert eine Straรenbahn in den seltensten Fรคllen 8000 Personen gleichzeitig. Nicht immer nur an einer Zahl aufhรคngenโฆ
Christian, in der Tram ist aber eher wenig Partybewegung. HTWK / StuRa kurios: kostenlose Party -> keine Kontrollen โ schรถn dumm. Warum eigentlich weit mehr Partypeople als Immatrikulierte? Sind die so allein? Egal, dafรผr haben die Schรผler eine schรถne Mensa.
โMit einer angenommenen Anzahl von 10.000 Menschen auf dem Parkplatz der Hochschule wรผrde eine รคuรerst hohe Personendichte herrschen. โBei 8.000 Besuchenden befinden sich bereits mehr als zwei Personen auf einem Quadratmeter. Das kann die Hochschulleitung nicht verantworten.โ
Das ist lustig und interessant:
Hatten wir hier in den Kommentaren nicht letztens eine Angabe zur Personendichte in einer Straรenbahn?
Da waren es 4 Personen pro Quadratmeter!