Die Gewerkschaft bestreikt derzeit zahlreiche Verkehrsunternehmen in den Landkreisen, die Leipziger Verkehrsbetriebe fahren jedoch wie gewohnt. Alle Straßenbahnen und Buslinien der LVB sind in Leipzig im Einsatz. Die Verhandlungen in den Landkreisen werden durch den Arbeitgeberverband Nahverkehr geführt.
In den Tarifverhandlungen für die sächsischen Verkehrsunternehmen, zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband Sachsen und der Gewerkschaft, konnte in der vergangenen Woche am 10. April 2024 eine Einigung für den Mantel-Tarifvertrag TV-N Sachsen erzielt werden.
Für bereits angestellte und künftige neue LVB-Mitarbeiter bietet diese Tarifeinigung weitere Verbesserungen  – unter anderem zusätzliche Urlaubstage und zusätzliche Erhöhungen bei Zuschlägen an Samstagen und Sonntagen sowie Erhöhung der Zulage für geteilte Dienste und die Koppelung der Entgeltentwicklung bis Ende 2027 an den Öffentlichen Dienst. Die Einigung steht bis 3. Juni unter Vorbehalt eines KAV-Gremieneschlusses.
„Mit der Gewerkschaft konnten wir nach konstruktiven Gesprächen am 10. April eine Einigung erzielen. Mit den deutlichen Verbesserungen für unsere Beschäftigten bieten wir attraktive Arbeitsbedingungen und sichere Jobs, um die Verkehrswende zu gestalten und gute Argumente dafür, als Dienstleister im öffentlichen Personennahverkehr zu arbeiten“, so Katrin Lukas, Arbeitsdirektorin und Geschäftsführerin Personal und Fahrservice der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Der Aufsichtsrat der LVB wird sich in seiner Sitzung im Mai damit befassen, denn mit der Tarifeinigung steigen die wirtschaftlichen Herausforderungen, neben weiteren Betriebskostensteigerungen. Allein im laufenden Geschäftsjahr bedeutet die Einigung einen Mehrbedarf von circa 1,7 Millionen Euro und mittelfristig insgesamt einen Mehrbedarf von voraussichtlich mehr als 12 Millionen Euro.
„Die Finanzierung dieses Abschlusses bedeutet für uns als LVB eine extrem schwere Aufgabe. Die ist im Wirtschaftsplan bisher nicht abgesichert. Mit einem Produktivitätsprogramm wollen wir die Tariferhöhungen der letzten Runde erwirtschaften. Der jetzige Tarifabschluss ist eine zusätzliche Erhöhung der Anforderungen. Mit dem Aufsichtsrat diskutieren wir im Mai weitere wirtschaftliche Folgen“, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.
Die Einigung mit Entlastungen für Beschäftigte bedeutet auch, dass die LVB noch mehr Mitarbeiter für sich gewinnen muss. Neben Auszubildenden suchen die LVB insbesondere Busfahrer. Der Mobilitätsdienstleister wirbt deswegen in den nächsten Wochen verstärkt, um neue Kollegen für sich zu gewinnen. So können Interessierte am 20. April im Technischen Zentrum Heiterblick, Teslastraße 2, selber Bus fahren und sich informieren. Ab 9 Uhr stehen Kollegen zu den Jobmöglichkeiten bei den Leipziger Verkehrsbetrieben Rede und Antwort.
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