Anfang Januar stellte der Wohnungswirtschafter der Elsterstraße 7 fest, dass die 2018 durch den Erich-Zeigner-Haus e.V., dem Ariowitsch-Haus und IG-Bau eingeweihte Gedenkstele geschändet wurde. Die Stele, die vom renommierten Künstler Fischer-Art entworfen wurde, erinnert an die Zerstörung der an der Elsterstraße 7 einst ansässigen Geschäftsstelle des jüdischen Fußballklubs SK Bar Kochba zur Reichspogromnacht vom 09.11.1938. Nun soll am 21.03.2024 um 11 Uhr die Gedenkstele erneut eingeweiht werden.
In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurde das Haus, in dem der Verein unter anderem seine Geschäftsstelle innehatte, von der Gestapo zunächst verwüstet und der Verein durch die NS-Diktatur im Jahr 1939 zur Selbstauflösung gezwungen. Viele Vereinsmitglieder wurden verhaftet, interniert, mussten fliehen, verloren ihre Heimat oder wurden ermordet. Damit soll die Stele an diese fast vergessenen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die bis zum 9. November 1938 neben ihrer Sportstätte in der Delitzscher Straße ihr Jugendhaus und ihre Geschäftsstelle in der Elsterstraße 7 in Leipzig innehatten.
Die Gedenkstele wurde am 29. Juni 2018 in der Elsterstraße 7 eingeweiht. Bei der Einweihung der Tafel waren auch Bat-ami und Orly Goldstein anwesend, die viele Familienmitglieder im Holocaust in Deutschland und weit darüber hinaus verloren haben. Bat-amis Vater, Hermann Bernhard Rafe spielte beim SK Bar Kochba in Leipzig selbst als Stürmer. Er schaffte es in Israel zu überleben.
„Wir sind sehr dankbar, dass unser Spendenaufruf so schnell erfolgreich viele Einzelspender fand und wir auch zur Einweihung viele UnterstützerInnen erwarten dürfen. Es zeigt uns, dass in Leipzig Menschen leben, die Antisemitismus nicht unwidersprochen geschehen lassen“, sagt Henry Lewkowitz, der Geschäftsführer des Erich-Zeigner-Haus e.V. Bei der Wiedereinweihung am 21. März werden unter anderem das Ariowitsch-Haus und die Stadt Leipzig mit Redebeiträgen das Vorhaben unterstützen. Auch Orly Goldstein schickte bereits aus Israel ein paar Worte zu.
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