Pädiatrische Endokrinologie, das Spezialgebiet des scheidenden Direktors der Kinderklinik am UKL, Prof. Wieland Kiess, ist ein Schwerpunkt der diesjährigen Tagung zur Kindergesundheit in der Messestadt. Mehr als 150 Mediziner diskutieren darüber hinaus Themen aus allen Bereichen der Kindermedizin getreu dem Tagungsmotto „Kinder- und Jugendmedizin breit gedacht“.
„Ich war und bin der Überzeugung, dass wir eigentlich nur als generalistische Allgemein-Pädiater wirklich gute Kindermedizin machen können“, begründet Tagungsleiter Prof. Wieland Kiess die Wahl des Themas des diesjährigen Symposiums, mit dem er sich auch aus dem Arbeitsleben verabschiedet.
Der langjährige Direktor der UKL-Kinderklinik selbst wählte seinerzeit als Spezialgebiet die Endokrinologie der Heranwachsenden, von der das gesunde Aufwachsen stark abhängt. Deren Fragestellungen von kardiovaskulären Komplikationen des Typ-1 Diabetes als auch Therapieformen der angeborenen Schilddrüsenunterfunktion werden am Vormittag des 9. März auf dem Programm stehen. Ergänzt wird dies um die Diskussion des Einsatzes von Wachstumshormonen bei Kindern mit Störungen des Hypothalamus oder bei Kindern mit Prader-Willi-Syndrom.
„Wir haben dafür herausragende Kolleg:innen aus den europäischen Kinderendokrinologie-Zentren in Rotterdam, Paris, Madrid, London und Chieti (Italien) für Vorträge gewinnen können“, freut sich Prof. Kiess. „Als besonderes Highlight wird Prof. Hublin aus Paris über die menschliche Evolution referieren“. Hublin war viele Jahre lang Direktor am Max-Planck-Institut in Leipzig und arbeitet seit kurzem wieder in Paris.
Der Symposiums-Nachmittag ist dann einem breiten Spektrum aus allen Bereichen der Kinderheilkunde gewidmet: der aktuellen Aufgabe der Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Forschungsergebnissen zum Thema Adipositas im Erwachsenenalter bzw. Adipositas im Kindesalter, der Psychologie von Hunger und Nahrungsaufnahme sowie Grundlagenwissen zur Entwicklung von Arzneimitteln mit Blick auf die Biochemie des Menschen.
Zum Schluss berichtet Prof. Christian Wirth, Zentrum für Diversitätsforschung der Universität Leipzig, über den Leipziger Auenwald und was dieser mit Kindermedizin zu tun hat. „Klimawandel und die Vernichtung von Lebensvielfalt betreffen eben auch und gerade Kinder und Jugendliche in unserer Gesellschaft“, begründet Kiess die Wahl des Abschlussvortrags. „Das im Blick zu behalten meint, Kindermedizin breit zu denken“.
Symposium Paediatric Research Leipzig
„Kinderheilkunde und Jugendmedizin breit gedacht“
9. März 2024, 9.00 bis 18.00 Uhr
Kongresshalle am Zoo, Leipzig
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