Nach den trockenen Jahren 2018, 2019 und 2020 hat sich die Trockenheit mit den nassen Herbst- und Wintermonaten verabschiedet. Das ist zunächst eine gute Nachricht. Doch was bedeutet das regenreiche Winterhalbjahr für Bäume und Jungpflanzen? Unser WetterReporter Marco Kaschuba hat den Forstexperten Carsten Arndt von Wald und Holz NRW im Hochsauerland getroffen.
Stürme, Borkenkäferbefall und Trockenheit haben dem Wald in Deutschland zugesetzt. Da kam der Regen der letzten Monate gerade recht. Von Trockenheit und Dürre kann zurzeit keine Rede mehr sein, denn hinter uns liegt einer der nassesten Winter der letzten Jahrzehnte. Das hat zu einer flächendeckenden und tiefgreifenden Durchfeuchtung des Bodens geführt.
WetterReporter Marco Kaschuba von WetterOnline war bereits Ende Februar mit dem Forstexperten Carsten Arndt von Wald und Holz NRW im Hochsauerland unterwegs, um nachzufragen, wie es unseren Wäldern geht.
Carsten Arndt: „Unsere Böden sind gesättigt. Wir haben im Moment eine nutzbare Feldkapazität von über 100 Prozent für die Pflanzen. Die Wasserversorgung ist derzeit mehr als gut.“ Gerade in den tieferen Bodenschichten habe es einen großen Nachholbedarf gegeben und im Moment seien auch die tieferen Schichten gut durchfeuchtet. Das sind gute Startbedingungen für die Pflanzen.
Bodenfeuchte reicht dennoch nicht
Auch wenn der Boden derzeit gut gesättigt ist, ist das noch kein ausreichender Puffer für einen sehr trockenen Sommer.
„Das reicht nicht. Wir brauchen auch im Sommer immer wieder einen guten Regen. Wenn wir gerade an die jungen Pflanzen denken, die in den obersten 10 bis 30 Zentimetern wurzeln und sehr schnell austrocknen. Wenn dann ein warmer Ostwind mit höheren Temperaturen kommt, dauert es nicht lange, bis der Oberboden wieder austrocknet“, betont der Forstexperte.
Die Wiederaufforstung der in den letzten Jahren entstandenen Kahlflächen ist schwierig und wird Jahrzehnte dauern. Die richtige Auswahl der Baumarten und die gezielte Förderung geeigneter Bäume, das Wetter und das Klima der Zukunft spielen dabei eine entscheidende Rolle.
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