Die regierenden Parteien beschwören unablässig die Zukunft. Aber viel zu oft werden die Interessen der Kinder vernachlässigt, die diese Zukunft doch sein sollen. In der Corona-Pandemie litten Kinder und Jugendliche besonders unter den Schließungen von Kitas und Schulen, psychische Schäden machen sich oft jetzt erst bemerkbar. Der katastrophale Mangel an Lehrkräften verschlechtert die Lebenschancen einer ganzen Generation.

Weil es an ärztlichem und Pflegepersonal fehlt, sitzen Eltern mit kranken Kindern stundenlang in Notaufnahmen. Besonders betroffen sind einmal mehr die ohnehin schon benachteiligten Kinder aus Familien mit geringem Einkommen. Sie können ihre Talente kaum entfalten, bekommen oft schon in jungen Jahren gesundheitliche Probleme.

Statt dafür zu sorgen, dass kein Kind zurückgelassen wird, drohen die Regierenden mit weiteren Kürzungen: Die ohnehin schon kümmerliche Kindergrundsicherung ist gefährdet, Forschungsprojekte in der Kindermedizin werden nicht finanziert, Projekten der Sozial- und Jugendarbeit droht das Aus. Wann bekommen Kinder von der Politik die Aufmerksamkeit, die sie verdienen, zumal Kinderarmut auch Folgen für die Gesundheit haben kann?

In der nächsten – und letzten – Ausgabe derOnline-Gesprächsreihe „Sozusagen“ spricht diesozial- und gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Susanne Schaper, darüber mit dem Kinderarzt und Hochschullehrer Prof. Dr. Wieland Kiess. Er ist seit 1998 Direktor an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Universitätsklinik Leipzig. Unter seiner Leitung wurde am Universitätsklinikum seit 1999 die Kinderschutzgruppe und die Kinderschutzambulanz aufgebaut.

Er lehrt an der Universität Leipzig, wo er lange Jahre auch Mitglied des Senats war. Kiess ist überdies am Leipziger Forschungszentrum für frühkindliche Entwicklung tätig. 2019 wurde auf seine Initiative hin das „Childhood House“ gegründet, das Kinder und Jugendliche betreut, die Gewalt und Missbrauch erfahren haben. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, in diesem Jahr mit dem Sächsischen Verdienstorden.

Das Gespräch ist ab dem 21. Dezember 2023 aufwww.linksfraktionsachsen.de sowie bei Facebook und Youtube zu finden.

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