Sachsens Umweltministerium hat mit dem 6. Forstbericht eine umfassende Darstellung zu verschiedensten Themen in Sachen Wald an den Sächsischen Landtag übermittelt und veröffentlicht. Der Bericht enthält Daten und Fakten unter anderem zur Waldfläche, zur Entwicklung und Nachhaltigkeit von Wald und Forstwirtschaft, zur Förderung, zu Waldzustand und bedeutenden Schadensereignissen, zum Komplex Wald und Wild sowie zur Forstverwaltung. Der Berichtszeitraum umfasst die Jahre 2018 bis 2022.
Darüber hinaus geht der Bericht besonders auf aktuelle Herausforderungen ein. Genannt sei die Bewältigung der immensen Waldschäden in Folge der Klimakrise, die integrative naturgemäße Waldbewirtschaftung im Staatswald sowie der forcierte Waldumbau hin zu klimastabilen, arten- und strukturreichen sowie leistungsfähigen Mischwäldern.
Forstminister Wolfram Günther: „Seit 2018 hat sich der Zustand unserer Wälder dramatisch verschlechtert. Die Klimakrise schlägt voll auf das Ökosystem Wald durch, die anhaltende Trockenheit seit 2018 hat die Wälder so geschwächt, dass sie großflächig vom Borkenkäfer befallen sind. Die historischen Schäden sind überall in Sachsen deutlich sichtbar, gewohnte Waldbilder sind verschwunden. Aber darauf reagieren wir: Wir bauen den Staatswald um hinzu artenreichen, klimastabilen Mischwäldern.
Und im Privat- und Körperschaftswald fördern wir nach Kräften Schadholzbeseitigung und Waldumbau. Wir bauen in Sachsen am Wald der Zukunft. Die Anpassung unserer Wälder an den menschengemachten Klimawandel wird uns noch viele, viele Jahre begleiten. Der Wald hat viele Funktionen für Natur und Mensch und erbringt wertvolle ökologische Leistungen für uns. Der aktuelle Forstbericht zeigt diese Aspekte auf und legt Rechenschaft über das staatliche Handeln rund um den Wald ab.“
Die Waldfläche im Freistaat umfasst rund 521.000 Hektar (28,3 Prozent der Landesfläche). Pro-Kopf der sächsischen Bevölkerung sind das 1.275 Quadratmeter Wald. Hohe Waldanteile haben der Erzgebirgskreis und das Vogtland mit 46,8 und 40,8 Prozent der Fläche.
Der Waldumbau im Privat- und Körperschaftswald wurde seitens des Freistaates mit insgesamt 12,6 Millionen Euro gefördert. Davon entfielen alleine 5,6 Millionen Euro auf die Jahre 2021 und 2021. Mit den Mitteln konnten knapp 2.200 Hektar Privat- und Körperschaftswald umgebaut werden.
In seinen drei Waldschulheimen erreichte Sachsenforst in den Jahren 2018, 2019 und 2022 jährlich bis zu mehr als 5.800 Schülerinnen und Schüler. Pandemiebedingt lagen die Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 niedriger. Zudem nahmen von 2018 bis 2022 fast 20.000 Schülerinnen und Schüler an den Waldjugendspielen teil.
Mit 45,3 Prozent des Waldes liegt der größte Anteil in Privateigentum. Davon haben rund 90 Prozent der Waldbestände eine Größe von maximal fünf Hektar. Der Freistaat ist Eigentümer von 39,4 Prozent, der Bund hält 4,1 der Waldfläche. Auf Kommunen und Körperschaften sowie die Kirchen entfallen in der Summe 10,2 Prozent.
Die Daten und Fakten des aktuellen Forstberichts beziehen sich auf den Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2022. Wesentliche Datenreihen bestehen ununterbrochen seit dem 1. Januar 1993.
Nach Sächsischem Waldgesetz ist dem Landtag von der Staatsregierung einmal in der Legislaturperiode ein Forstbericht vorzulegen. Der jetzt vorgelegte Bericht schließt an die vorangegangenen Forstberichte und deren Berichtszeiträume an.
Der Forstbericht steht in der Publikationsdatenbank des Freistaates Sachsen zum Download bereit unter: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/43299.
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