Wind- und wasserfeste Kleidung ist in der letzten Adventswoche gefragt: Gleich mehrere Sturmtiefs rauschen wie an der Perlenschnur aufgereiht ab der Wochenmitte über Deutschland hinweg. Grund dafür ist ein stark ausgeprägter Jetstream. Weiße Weihnachtsüberraschungen sind aber nicht ausgeschlossen.
Ein wilder Wettermix aus Sturm, Regen und Schnee steht in dieser Woche auf dem Programm. Niklas Weise, Meteorologe von WetterOnline: „Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ist hinsichtlich des Wetters auf eine harte Probe gestellt. Die Wetterturbulenzen kommen zu einem ungünstigen Zeitpunkt, nämlich genau an den Tagen vor Weihnachten. Viele sind dann unterwegs und im Reiseverkehr könnte es durchaus zu Problemen kommen und neben wetterfester Kleidung ist dann viel Geduld gefragt.“
Das erste Sturmtief erreicht uns am Donnerstag. Es wird verbreitet stürmisch, teils sind schwere Sturmböen um 100 Stundenkilometer möglich, auf den Bergen und an den Küsten kann es auch Orkanböen über 120 Stundenkilometer geben. Durch den vielen Regen und das Tauwetter der letzten Wochen sind die Böden derzeit komplett durchnässt, weshalb Bäume weniger Halt im Boden haben und leichter umstürzen können.
Jetstream nimmt Kurs auf Deutschland
Das Starkwindband in rund 9 Kilometern Höhe richtet sich in den kommenden Tagen direkt auf Deutschland aus und erreicht dabei Windgeschwindigkeiten von rund 300 Kilometern pro Stunde. Tiefdruckgebiete, die sich in bestimmten Bereichen des Jetstreams bewegen, können sich rasant verstärken und zu Sturmtiefs oder sogar Orkanen heranwachsen.
Viel Regen und wieder Hochwassergefahr
Die kräftigen Tiefs haben an ihren Wetterfronten auch viel Regen im Gepäck. Bis zum Wochenende können vielerorts 30 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter fallen, teilweise auch noch deutlich mehr. Die Hochwassergefahr nimmt nach einer kurzen Beruhigung also wieder zu. An der Nordseeküste können zudem ab Freitag mehrere Sturmfluten auftreten.
Weiße Überraschungen sind möglich
Durch die rasche Abfolge von Warm- und Kaltfronten gelangt mal milde und mal etwas kältere Luft zu uns. In der kalten Luft auf der Rückseite des Sturmtiefs sind beispielsweise am Freitag im Norden und Osten Schneeschauer möglich. Am Samstag bringt das nächste Randtief erneut Sturm und eine Milderung, ehe es sich am Heiligabend und an den Weihnachtstagen wieder abkühlt. Dann könnten regional ein paar nasse Flocken fallen und zumindest kurzzeitig mal für eine weiße Weihnacht sorgen.
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