Die IG Metall hat die für heute geplante Tarifverhandlung für die ostdeutsche Stahlindustrie abgesagt und verschärfte Warnstreiks in Ostdeutschland angekündigt. Dirk Schulze, IG Metall-Verhandlungsführer für die ostdeutsche Stahlindustrie: „Die Arbeitgeber lassen keine Bereitschaft erkennen, die Entgelte angemessen zu erhöhen und die Arbeitszeit spürbar zu senken. Damit ist klar: Wir brauchen Warnstreiks jetzt erst recht!“
Die Verhandlungen für die ostdeutsche Stahlindustrie gehen nun am Montag, 18. Dezember, weiter.
Die großen Differenzen wurden in der Nacht von Montag auf Dienstag bei den Verhandlungen für die nordwestdeutsche Stahlindustrie deutlich. Dort enttäuschten die Arbeitgeber vor allem mit ihrem Entgeltangebot. Sie erhöhten ihr bisheriges Angebot um gerade 0,4 Prozentpunkte auf 3,5 Prozent bei einer Laufzeit von 19 Monaten.
Zudem erklärten sie sich bereit, als Inflationsausgleich einmalig 1.000 Euro zu zahlen. Das bleibt klar hinter der Forderung der IG Metall nach einer Entgelterhöhung um 8,5 Prozent für zwölf Monate zurück.
„Noch immer weigern sich die Arbeitgeber, ihren Beschäftigten einen angemessenen Ausgleich für die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten zu zahlen“, erklärte Dirk Schulze, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen. „Vor der nächsten Verhandlung sind weitere Warnstreiks unerlässlich, um die Lücke zwischen dem Angebot der Arbeitgeber und der Forderung der IG Metall und der Stahl-Kolleg*innen zu schließen.“
Beim Ringen um verkürzte Arbeitszeiten zeichnet sich zwar eine vorsichtige Annäherung ab. „Aber auch hier reichen die Fortschritte bei weitem nicht aus“, betonte Schulze. Die IG Metall fordert eine Absenkung der Arbeitszeit auf 32 Stunden bei vollem Lohnausgleich.
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