Einordnung der meteorologischen Situation: Sachsen verbleibt weiter in einer feucht-milden Westströmung unter dem Einfluss von Tiefausläufern. Dabei bleibt es durchaus regnerisch, obgleich für die kommenden Tage bis zum Jahreswechsel keine großen Niederschlagsmengen mehr erwartet werden.

Im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe sind in den unteren und mittleren Höhenlagen Niederschläge bis 10, im Riesengebirge von 20 bis 75 Liter pro Quadratmeter in den letzten 24 Stunden gefallen. Im Bergland von Erzgebirge, Iser- und Riesengebirge liegt weiterhin Schnee, der unter den aktuellen Bedingungen moderat abtaut. Bis ins neue Jahr hinein zeichnet sich kein Ende der milden Witterung ab.

Einordnung der hydrologischen Situation:

Elbestrom:

Am tschechischen Pegel Ústí nad Labem an der Elbe sind die Wasserstände schneller gestiegen als erwartet. Am Pegel Schöna wurde um 11:30 Uhr bereits der Richtwert der Alarmstufe 3 (600 cm) erreicht, am Pegel Dresden wird die Alarmstufe 3 (600 cm) morgen früh überschritten. Am Pegel Riesa ist mit dem Überschreiten des Richtwertes der Alarmstufe 3 (680 cm) morgen Nachmittag zu rechnen. Am Pegel Torgau werden die Wasserstände erst von Mittwoch zu Donnerstag die Alarmstufe 2 (660 cm) erreichen.

Ausblick:

Vom tschechischen Hydrometeorologischen Institut in Prag wird für den Pegel Ústí nad Labem für den 28.12. in den Morgenstunden der Hochwasserscheitel von 660 Zentimetern und einem Durchfluss von 1540 Kubikmetern pro Sekunde (m³/s) vorhergesagt.

An den sächsischen Elbepegeln Schöna und Dresden wird erwartet, dass sich am 28.12. ab dem Mittag und am Pegel Riesa am 29.12. ein langgestreckter Hochwasserscheitel im Bereich der Alarmstufe 3 ausbilden wird. Am Pegel Torgau werden sich die höchsten Wasserstände ab dem 29.12. im unteren Bereich der Alarmstufe 2 einstellen.

Mulde:

An allen Hochwassermeldepegeln sind fallende Wasserstände zu verzeichnen. In der Vereinigten Mulde hat sich in der vergangenen Nacht am Pegel Bad Düben 1 ein flacher Scheitel oberhalb des Richtwertes der Alarmstufe 3 ausgebildet. Seit den frühen Morgenstunden fällt der Wasserstand auch dort langsam.

An weiteren Pegeln an der Freiberger Mulde und ihren Nebenflüssen sowie der Zwickauer Mulde liegt die Wasserführung bei langsam fallender Tendenz im Bereich der Alarmstufe 1 und wird an den Pegeln von Zschopau mit Flöha und Freiberger Mulde auch verbreitet im Bereich der Alarmstufe 1 verbleiben. Der Abtauprozess der verbliebenen Schneedecke in den oberen Berglagen wird von den erwarteten unbedeutenden Niederschlägen im Wesentlichen unbeeinflusst bleiben und den allgemeinen Rückgang der Wasserführung lediglich verzögern.

Lausitzer Neiße:

Am Pegel Zittau 1 an der Lausitzer Neiße liegt der Wasserstand im Bereich der Alarmstufe 1. Infolge der gestrigen Niederschläge und der Schneeschmelze im Isergebirge steigt die Wasserführung zurzeit wieder an, der Richtwert der Alarmstufe 2 wird am Pegel Zittau 1 aber nicht erreicht. Am Pegel Görlitz wurde um 10:30 Uhr der Richtwert der Alarmstufe 2 wieder erreicht.

Es ist mit einem weiteren Anstieg bis in die kommende Nacht hinein zu rechnen. Der Richtwert der Alarmstufe 3 wird nicht erreicht. Am Pegel Podrosche 3 an der Lausitzer Neiße steigt die Wasserführung weiter an, der Richtwasserstand der Alarmstufe 1 wird hier in der kommenden Nacht überschritten. Das Erreichen des Richtwertes Alarmstufe 2 wird nicht erwartet.

Weiße Elster:

Im Oberlauf der Weißen Elster ist die Wasserführung rückläufig. In der Unteren Weißen Elster entspannt sich die Lage langsam. Am Pegel Leipzig-Thekla an der Parte hat sich inzwischen ein langgestreckter Hochwasserscheitel oberhalb des Richtwertes der Alarmstufe 2 ausgebildet. An der Weißen Elster hat der Hochwasserscheitel ebenfalls passiert.

Im Gebiet der Schwarzen Elster, den Nebenflüssen der Elbe und der Spree fallen die Wasserstände. Nur noch in der Großen Röder bewegen sich Wasserstände bei ebenfalls fallender Tendenz noch oberhalb der Alarmstufe 2.

Auf Grund der stark gesättigten Böden und der noch hohen Wasserführung in allen Flüssen und Bächen können bereits kleinräumige Niederschlagsereignisse erneut zu schnellen Wasserstandsanstiegen führen.

Die Wasserstandsentwicklung in den Flüssen wird durch das Landeshochwasserzentrum weiter intensiv beobachtet und die Hochwasservorhersage wird auf Grundlage des konkreten Verlaufs der Witterung und Schneeschmelze angepasst.

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