Die BARMER ruft alle Erwachsenen in Sachsen dazu auf, ihren Impfstatus gegen Keuchhusten zu überprüfen und gegebenenfalls Impflücken zu schließen. „Keuchhusten ist keine Kinderkrankheit und wird von vielen Erwachsenen unterschätzt“, warnt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der BARMER in Sachsen. Laut Zahlen des Robert-Koch-Instituts wurden in Sachsen dieses Jahr 102 Keuchhusten-Fälle gemeldet. Im gesamten vergangenen Jahr waren es lediglich 73.
Wer allerdings demnächst eine Reise nach Dänemark plant, sollte sich unbedingt schützen. In dem deutschen Nachbarland treten aktuell besonders viele Keuchhusten-Fälle (Pertussis) auf, wie das Centrum für Reisemedizin (CRM) mitteilt. Inzwischen seien viele Erwachsene unter den Erkrankten. Pertussis, so der medizinische Fachbegriff, könne mehrere Wochen bis Monate andauern. Zudem könnten Ungeimpfte ältere Menschen und Babys anstecken, bei denen es zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen könne.
„Keuchhusten ist hochgradig ansteckend. Und wir können einen pandemiebedingten Nachholeffekt nicht ausschließen“, sagt Welfens mit einem Blick auf die Infektionszahlen vor der Pandemie. In den Jahren 2018/2019 wurden jeweils über 800 Infektionen erfasst.
An Keuchhusten kann man mehrmals erkranken
Nach einer Keuchhusten-Erkrankung besteht keine lebenslange Immunität. „Der beste Schutz vor Keuchhusten ist die Impfung. Erwachsene sollten sich einmalig immunisieren lassen, mit einer Auffrischungsimpfung alle zehn Jahre“, empfiehlt die BARMER-Landeschefin. Während die Ständige Impfkommission eine Auffrischung des Impfschutzes nur für bestimmte Zielgruppen empfehle, ermögliche die BARMER diese allen Erwachsenen ab 18 Jahren.
Keuchhusten wird bei Erwachsenen häufig nicht erkannt
Keuchhusten werde durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht. Zweifelsfrei nachweisen lasse sich der Krankheitserreger durch einen Nasen-Rachen-Abstrich und eine Blutuntersuchung. In der Regel gebe es drei Krankheitsstadien.
In den ersten ein bis zwei Wochen gleiche Keuchhusten einer starken Erkältung mit leichtem Fieber. In dieser Zeit sind die Infizierten am ansteckendsten. Danach beginne die sogenannte Anfallphase, mit krampfartigen Hustenanfällen und keuchenden Geräuschen beim Einatmen. Kinder müssten sich nach einer Hustenattacke oft übergeben. In der dritten Phase würden die Symptome abklingen. Das könne bis zu zehn Wochen dauern.
„Keuchhusten verläuft bei Erwachsenen und Kindern nicht identisch. Der Husten ist bei Erwachsenen zwar langanhaltend, aber weniger heftig. Auch das typische Keuchen, Erbrechen und Fieber treten bei ihnen seltener auf als bei Kindern. Das kann dazu führen, dass Keuchhusten bei Erwachsenen nicht immer diagnostiziert wird und wir eine hohe Dunkelziffer haben“, so Welfens weiter.
Weiterführende Informationen zu Keuchhusten: www.barmer.de/s000544
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