Der Ausbau des Kellergeschosses des Rathauses im Bannewitzer Ortsteil Possendorf (Landkreis Sächsische Schweiz – Osterzgebirge) kann in Angriff genommen werden. Hierfür bekommt die Gemeinde Unterstützung in Höhe von 500 000 Euro vom Freistaat Sachsen.

Die Mittel stammen aus dem Programm „Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum“ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung. Staatssekretärin Barbara Meyer hat heute (8. November 2023) Bürgermeister Heiko Wersig den Fördermittelbescheid für die umfassende Sanierung übergeben.

Die sanierten Räumlichkeiten will die Gemeinde dann zu Begegnungszwecken sowie als Bibliothek und Archiv nutzen. Die Gesamtkosten für den barrierefreien Innenausbau des Kellergeschosses betragen rund 790 000 Euro.

Mit dem Programm „Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum“ unterstützt der Freistaat bereits seit dem Jahr 2016 die Gemeinden im ländlichen Raum dabei, attraktiv und lebendig für ihre Einwohnerinnen und Einwohner sowie Gäste zu bleiben. Die Palette der Fördermöglichkeiten aus diesem Programm ist vielfältig. So können bestehende Gebäude für eine neue bzw. veränderte Nutzung fit gemacht werden – wie hier in Possendorf. Mit Hilfe dieser Förderung können aber auch Dorfplätze neugestaltet oder Freizeit- und Naherholungseinrichtungen geschaffen oder verbessert werden.

„Die breiten Fördermöglichkeiten machen das Programm ‚Vitale Dorfkerne‘ deshalb sehr begehrt. Es trägt dazu bei, Strukturen im ländlichen Raum zu erhalten und zu stärken“, erklärt Staatssekretärin Barbara Meyer.

„Kluge Ideen, wie sich bestehende Gebäude anders oder für mehrere Gemeinwohlzwecke nutzen lassen, sind heutzutage wichtiger als je zuvor. Die künftigen Begegnungsräume, die Bücherei und das Archiv erweitern die Nutzungsmöglichkeiten des unter Denkmalsschutz stehenden Rathauses, das früher mal eine Schule war. Deshalb freue ich mich, dass die Gemeinde bei der Sanierung des Kellergeschosses mit Mitteln aus dem Programm ‚Vitale Dorfkerne‘ unterstützt wird und hier bald neues Leben einzieht“, so Barbara Meyer weiter.

Die Auswahl der Projekte, die über das Programm »Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum« unterstützt werden sollen, erfolgte wie in den letzten zwei Jahren durch die LEADER-Aktionsgruppen der 30 sächsischen LEADER-Gebiete. Das Vorhaben in Possendorf befindet sich im LEADER-Gebiet „Silbernes Erzgebirge“.

Bewilligungsbehörde ist das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Mit dem Ausbau des Kellergeschosses soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Hintergrund

Ziel des Förderprogramms „Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum“ ist es, durch die Förderung von kommunalen Vorhaben insbesondere Impulse für die Innenentwicklung von Gemeinden im ländlichen Raum zu setzen. Gefördert werden öffentliche Einrichtungen und dörfliche Begegnungszentren in bereits bestehenden Gebäuden, Schulen und Kindertageseinrichtungen, multifunktionale Platzgestaltungen und die Beseitigung ruinöser Bausubstanz.

Auch Freizeit- sowie Naherholungseinrichtungen können gefördert werden. Seit dem Jahr 2016 wurden über das Programm 432 Vorhaben mit Mitteln von insgesamt 135 Millionen Euro unterstützt. Mit dem achten Aufruf „Vitale Dorfkerne und Ortszentren im ländlichen Raum“, der am 1. März 2023 gestartet wurde, stellt das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung weitere 22,3 Millionen Euro Fördermittel für Projekte zur Aufwertung der Ortskerne in Dörfern und Kleinstädten im ländlichen Raum zur Verfügung.

In der Vergangenheit wurden zum Beispiel der ehemalige Richterturm des Reitplatzes in Seifersdorf (Erzgebirgskreis) zu einem Treffpunkt für den Ortsteil umgebaut. In Hainichen (Landkreis Mittelsachsen) konnte das Freibad saniert werden. In Großpostwitz (Landkreis Bautzen) wurde die Umnutzung des leerstehenden Bahnhofgebäudes zu einem kommunalen Zentrum der Verwaltungsgemeinschaft Großpostwitz-Obergurig realisiert. Dabei sind neben dem Platz für die Gemeindeverwaltung auch Räume für ein Bahnmuseum entstanden.


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