Die Arbeitskampfmaßnahmen im Großhandel für existenzsichernde Einkommen erreichen am 23.11.2023 einen weiteren Höhepunkt. Erneut werden die Beschäftigten an ausgewählten Lagerstandorten in Sachsen und Thüringen zum Streik aufgerufen. Dazu gehören die Beschäftigten vom Rewe-Lager in Neudietendorf, Netto-Lager in Thiendorf und in Guteborn. Die Streiks werden mehrere Tage andauern.
Durch die Streikaktionen in den Zentrallägern kann es zu Versorgungsengpässen in den Filialen kommen.
„Die Kolleginnen und Kollegen im Großhandel sind sehr verärgert über die Hinhaltetaktik der Arbeitgeber, über ein halbes Jahr im Tarifkampf und noch kein angemessenes Angebot der Arbeitgeber. Zwischen Angebot und Forderungen klaffen noch Lichtjahre, deshalb müssen wir streiken. Die Beschäftigten benötigen eine kräftige tabellenwirksame Entgelterhöhung um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu stemmen und das möglichst schnell“, erklärt Sylke Hustan, ver.di Verhandlungsführerin im Großhandel.
ver.di fordert für die rund 38.000 Beschäftigten im Groß- und Außenhandel in Sachsen:
- Eine Vorweganhebung der Gehaltsgruppen GI-GIII und der Lohngruppen L1-L5 um 0,27 € je Arbeitsstunde als Sachsenzuschlag.
- Eine Erhöhung aller Entgelte um 13 Prozent für unsere Gewerkschaftsmitglieder.
- Die Laufzeit muss 12 Monate betragen (01.05.2023-30.04.2024).
- 150 € zusätzlich für jeden Nullmonat für ver.di-Mitglieder.
Auf der 4. Tarifverhandlung am 19. September 2023 in Sachsen wurde wieder, dass schon dreimal abgelehnte Angebot vorgelegt:
- 5,1 % mehr Entgelt ab September 2023
- 2,9 % mehr Entgelt ab August 2024
- 700 Euro Inflationsausgleichsprämie in 2023 bei Abschluss im Folgemonat, Teilzeitbeschäftigte anteilig
- 700 Euro Inflationsausgleichsprämie im Januar 2024, Teilzeitbeschäftigte anteilig
- Verrechnung mit bereits geleisteter IAP
- Laufzeit 24 Monate (01.05.2023-30.04.2025)
Die Verhandlungen in Sachsen und in Thüringen wurden ohne neue Verhandlungstermine abgebrochen.
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