Einst hatte die Lossa bei Heyda einen geraden, naturfernen Gewässerverlauf ohne jegliche Gehölzstrukturen. Nach über einem Jahr des Projektes „Rettungsnetz Wildkatze – Gemeinsam Grüne Wege gehen“ schlängelt sich die Lossa bereits teilweise durch die Altarme und die ersten gepflanzten Bäume und Büsche wachsen prächtig!
Noch ist nicht alles geschafft, aber die Zusammenarbeit, Erfolge und ersten Maßnahmen veröffentlicht der BUND Sachsen auf Youtube in einem kurzen Imagefilm. Dieser zeigt den Entstehungsprozess des ersten Wildkatzenkorridors in Sachsen, welcher von Anfang an von dem Filmteam von Eule-Film begleitet wurde. Mit dem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ hat sich der BUND Sachsen zum Ziel gesetzt die letzten Wälder in Sachsen, die wie Inseln isoliert in unserer Kulturlandschaft liegen, wieder zu verbinden.
„Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) ist der Star des Projekts: lange Zeit war sie in Sachsen ausgestorben und nun kehrt sie langsam in den Freistaat zurück. Dabei ist die extrem scheue Art auf strukturreiche und gut verbundene Laub- und Mischwälder angewiesen. Doch diese sind in unserer intensiv genutzten Landschaft selten geworden“, so Almut Gaisbauer, Projektleiterin Rettungsnetz Wildkatze.
In enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern der Familie von Carlowitz und der Gemeinde Lossatal, die beide auch im Film zu sehen sind, lässt der BUND Sachsen den ersten „Grünen Weg“ aus Bäumen und Büschen entstehen – ein erster Schritt, um die Waldgebiete Dahlener Heide und Wermsdorfer Wald wieder langfristig miteinander zu verbinden.
Die Europäische Wildkatze und viele andere Arten benötigen diese „Grünen Wege“, um von einem Wald in den nächsten zu gelangen und so die einstigen Lebensräume wiederbesiedeln zu können. Dabei sind der BUND Sachsen und die Projektpartner einen besonderen Weg gegangen. Der erste Wildkatzenkorridor in Deutschland wurde in Kombination mit der Renaturierung eines Baches — der Lossa umgesetzt.
Johannes von Carlowitz, Flächeneigentümer und Projektpartner: „Bei einem solchen Projekt ist es wichtig, sich stets vor Augen zu halten, dass alle Beteiligten letztendlich gemeinsame Ziele verfolgen. Auf dem Weg dorthin müssen mit viel gutem Willen und Kompromissbereitschaft von allen Seiten unterschiedliche Interessenlagen in Einklang gebracht werden.
Für unseren landwirtschaftlichen Familienbetrieb zum Beispiel waren die Flächen, die mit dieser Maßnahme in Anspruch genommen werden, bislang Wirtschafts- und damit Existenzgrundlage. Wir brauchen Kooperation statt Konfrontation. Diesbezüglich ist der Wildkatzenkorridor bei Heyda hoffentlich ein Wegweiser für weitere Umsetzungsmaßnahmen, obgleich noch einige Stellschrauben in Politik und Verwaltung nachzujustieren sind.“
Begleitend zum Wildkatzenkorridor wird derzeit um den Küchenteich in Heyda (Lossatal) ein neuer Wildkatzenlehrpfad angelegt. Sieben spannende Stationen laden dazu ein in die heimliche Welt der Wildkatze einzutauchen. Der Wildkatzenlehrpfad bei Heyda soll am 12. November 2023 bei dem zweiten Pflanzfest am ersten Wildkatzenkorridors in Sachsen feierlich eröffnet werden.
Wildkatzenprojekt des BUND Sachsen und Projektpartner:
- https://www.bund-sachsen.de/wildkatze
- https://www.rittergut-heyda-carlowitz.de/
- https://www.lossatal.eu/
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