Aktuelle Studie belegt prekäre Arbeit von Hochschulbeschäftigten. Am 20. November, dem bundesweiten Hochschulaktionstag, protestieren sie deshalb gemeinsam mit Studierenden für bessere Bedingungen. Junge Frauen sind besonders betroffen.
Im Rahmen des bundesweiten Hochschulaktionstags und der Warnstreiks der Tarifbeschäftigten an Hochschulen wird auch an der TU Dresden am 20. November, ab 11 Uhr, am Fritz-Förster-Platz gestreikt und protestiert.
Die Mitarbeiter*innen und Studierenden kritisieren damit das chronisch unterfinanzierte Bildungs- und Wissenschaftssystem, das gute Forschungs-, Lern- und Arbeitsbedingungen verhindert. Zusammen kämpfen sie anlässlich der Tarifrunde der Länder für eine deutliche Lohnsteigerung und für bessere Beschäftigungsverhältnisse. Das Ziel: ein Ende von prekären Arbeits- und Studienbedingungen.
Theresa Menzel, ver.di-Gewerkschaftssekretärin für den Bereich Bildung kritisiert:
„Die aktuellen Löhne für studentisch Beschäftigte an Universitäten und Hochschulen kratzen gerade mal am Mindestlohnniveau. Noch schlimmer: Es gibt keine Mindestvertragslaufzeiten für die Arbeitsverträge. Die Folge ist: Manche Student*innen werden nur monatsweise befristet. Das führt zu massiven Unsicherheiten unter den betroffenen Beschäftigten. Und wer jeden Monat um seinen Job bangt, wehrt sich auch seltener gegen unfaire Behandlung durch den Arbeitgeber. Das muss endlich aufhören!“
Die von ver.di in Auftrag gegebene Studie „Jung, akademisch, prekär“ zeigt, dass es deutliche Lücken in der Einhaltung der gesetzlichen Arbeitnehmerrechte wie Urlaubsanspruch, Arbeitszeiterfassung und Entlohnung von Mehrarbeit gibt. „Bereits hier wird der Grundstein für zukünftige, prekäre Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft gelegt. Davon besonders hart betroffen sind vor allem junge Frauen!“, sagt Theresa Menzel.
Die ver.di-Studie zeigt: Studentische Beschäftigte sind mit 58,4 Prozent häufiger weiblich als männlich (38,9 Prozent). Die große Mehrheit der 11.000 Befragten, nämlich 90 Prozent, gab zudem an, dass sie mit der Arbeit ihr Studium finanziere. Die Gewerkschaftssekretärin fordert deshalb: „Jetzt ist es an der Zeit, diese Spirale zu unterbrechen, denn gute Wissenschaft braucht gute Löhne!“
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