Gesammelt kritisieren Fridays for Future Ortsgruppen aus Sachsen den sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer. Dieser hat vergangenen Dienstag dazu aufgefordert, die deutschen Klimaziele nicht ernst zu nehmen. Als Reaktion protestiert der Dresdner Ableger von Fridays for Future am Freitag um 17 Uhr vor der Staatskanzlei in Dresden.
„Klimaschutz ist Grundrecht. Indem Kretschmer anzweifelt, ob Deutschland seine Klimaziele einhalten muss, nimmt er uns automatisch unser Recht auf ein gutes Leben und eine Zukunft. Und das schlimmste: Die Klimaziele, die sich die Bundesregierung gesetzt hat, sind sowieso nicht ausreichend für die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze – was Kretschmer hier also fordert, ist unverantwortlich und gefährlich!“, so Merle Treffkorn, 15-jährige Schülerin und Aktivistin bei Fridays for Future Görlitz.
Berechnungen des Climate Action Network zeigen, dass die von der Bundesregierung gesetzten Klimaziele nicht für die Einhaltung der völkerrechtlich bindenden 1,5-Grad-Grenze genügen. Kretschmer hatte am Dienstag behauptet, es sei egal, ob Deutschland diese unzureichenden Klimaziele einhalte oder nicht, da der deutsche Anteil an weltweiten Emissionen zwei Prozent betrage.
„Kretschmer versucht zu suggerieren, dass Deutschland eine geringe Verantwortung für den Klimawandel besäße, was bei genauer Betrachtung nicht zutrifft. Deutschland hat sowohl historisch als auch pro Kopf eine sehr hohe Verantwortung. Wir haben uns im Pariser Klimaabkommen verpflichtet dieser Verantwortung nachzukommen. Außerdem spielt Kretschmer die unzähligen Möglichkeiten runter die Politik besitzt, um effektiven und radikalen Klimaschutz zu betreiben, die er noch dazu aktiv blockiert.“, erklärt Moritz Schmidt von Fridays for Future Leipzig.
Scharlie Neumann von Fridays for Future Dresden ergänzt: „Es ist doch ganz einfach: Wir sehen schon jetzt die Auswirkungen der Klimakrise. Kretschmer will weiter an fossilen Energieträgern, die die Klimakrise verursachen, festhalten und gießt damit weiter Öl ins Feuer! Kohleverstromung wird sich spätestens ab 2030 allein wirtschaftlich nicht mehr rentieren, was es braucht, sind jetzt massive Investitionen in Erneuerbare und außerdem das längst fällige sozial gerechte Klimageld!“
Vor etwa einem Monat waren allein in Sachsen mehr als 11 Tausend Menschen mit Fridays for Future auf die Straßen gegangen und hatten unter dem Motto #EndFossilFuels unter anderem für einen sozial gerechten und 1,5-Grad-konformen Kohleausstieg in der Lausitz sowie für die Einführung des von der Ampel-Koalition versprochenen Klimageldes demonstriert.
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