Rund 2500 Beschäftigte der LEAG haben heute für acht Stunden ihre Arbeit niedergelegt und sind damit dem Aufruf der IGBCE gefolgt. Mit diesem Warnstreik will die Energiegewerkschaft endlich Bewegung in die festgefahrenen Tarifverhandlungen bringen. Denn bisher hat der – zurzeit extrem hohe Gewinne einfahrende – Lausitzer Energiekonzern kein vernünftiges Angebot vorgelegt, das die Vergütungen der Beschäftigten dauerhaft steigert.
Mit Beginn der Frühschicht startete der Warnstreik morgens um 5 Uhr. Dafür reisten die Streikenden aus den umliegenden LEAG-Tagebauen, -Kraftwerken und -Verwaltungsstandorten mit Bussen zum Industriepark „Schwarze Pumpe“. Vom Kraftwerk setzte sich der Demonstrationszug mit Fahnen, Transparenten und Trillerpfeifen zur Großkundgebung am Haupteingang des Industrieparks in Bewegung und machte dabei ordentlich Lärm.
„Mit dem heutigen Streik machen die Beschäftigten Druck, damit die nächste Tarifverhandlung am Freitag ein Erfolg wird“, so IGBCE-Verhandlungsführer Holger Nieden. „Das ist ein eindrucksvolles Zeichen des Einsatzes und der Geschlossenheit.“
Nieden erwartet, dass die Arbeitgeber sich in der dritten Verhandlung endlich auf die IGBCE zubewegen. Denn das sei bisher nicht geschehen. „Auf unsere einfache Bitte, endlich ein Angebot auf den Tisch zu legen, über das wir vernünftig verhandeln können, haben die Arbeitgeber überhaupt nicht reagiert“, empört er sich. „Das ist respektlos.“
„Die Beschäftigten verdienen ein deutliches Plus im Portemonnaie. Und die LEAG scheffelt gerade so viel Geld, dass eine satte Entgelterhöhung locker drin ist“, unterstreicht Nieden. „Unsere Kolleginnen und Kollegen im Betrieb haben durch ihre harte Arbeit in vergangenen Monaten geliefert. Jetzt sind die Arbeitgeber dran.“
Die IGBCE-Tarifkommission fordert für die 7200 LEAG-Beschäftigten, dass die Vergütungen auf Dauer um zwölf Prozent, mindestens jedoch um 400 Euro, in der Entgelttabelle steigen. Die Vergütungen für Auszubildende sollen überproportional erhöht werden. Außerdem soll eine zusätzliche Leistung für IGBCE-Mitglieder verhandelt werden, die eine flexible Nutzung von Zeit oder Geld ermöglicht. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
Es ist bereits der zweite Warnstreik im laufenden Tarifkonflikt mit dem Energieunternehmen. Am 1. September hatten rund 2000 LEAG-Beschäftigte ihre Arbeit für sechs Stunden niedergelegt. Bei beiden Warnstreiks waren für die Energieproduktion Notbesetzungen eingerichtet worden.
Am Freitag (22. September) gehen IGBCE und Arbeitgeber in die dritte Tarifverhandlung.
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