Die Kulturstiftung Leipzig und das Stadtarchiv Leipzig laden am Dienstag, dem 12. September 2023, 18 Uhr zu einer Podiumsdiskussion in das Stadtarchiv ein. Thema der Gemeinschaftsveranstaltung im Rahmen der 1994 von der Kulturstiftung etablierten Reihe „Streitgespräch Architektur“ sind die Kontroversen um die Transformation und den Umbau des ehemaligen Sowjetischen Pavillons, in dem das schriftliche Gedächtnis der Stadt seit 2019 untergebracht ist.
Archive sind Orte der Neutralität, die Interessierten authentische historische Quellen zur Geschichte zugänglich machen. Kommunalarchive bewahren und sichern die Unterlagen der Stadtverwaltung und darüber hinaus nichtamtliches Schrift- und Sammlungsgut von bleibendem Wert für die Geschichte der Kommune.
Dr. Michael Ruprecht, Direktor des Stadtarchivs, sagt: „Deshalb sind viele Archivneubauten heute auch nüchterne und neutrale Zweckbauten. Nicht so das Gebäude, in dem das Stadtarchiv untergebracht ist: Es polarisiert, es provoziert. Deshalb war es mir wichtig, der Diskussion Raum zu geben, besonders jetzt, da hinter dem Stadtarchiv der Erweiterungsbau entsteht.“
Es stellt sich die Frage, wie die Gedächtnisinstitutionen mit streitbaren, erinnerungskulturell aufgeladenen Gebäuden wie dem ehemaligen Sowjetischen Pavillon umgehen sollen.
Dieser Thematik und weiteren Fragen der architektonischen Gestaltung, der denkmalpflegerischen Zielstellung und der Erinnerungskultur widmen sich Dr. Uta Bretschneider, Direktorin des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig, Dr. Peter Leonhardt, Stadtbezirkskonservator der Stadt Leipzig und Peter Zirkel, Architekt. Moderiert wird die Podiumsdiskussion vom Berliner Architekturkritiker Wolfgang Kil.
Professor Rolf-Dieter Arens, Präsident der Kulturstiftung Leipzig, die sich seit über 30 Jahren für den Denkmalschutz und den wissenschaftlichen Diskurs engagiert, ergänzt: „Wir freuen uns auf das gemeinsame Format am historischen Ort und eine lebendige Diskussion der Expertinnen und Experten auf dem Podium.“
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