Das Sozialministerium hat für die sächsischen Gesundheitsämter und Behörden des Öffentlichen Gesundheitsdiensts (ÖGD) eine Digitalisierungsstrategie erarbeitet. Dies geschieht im Rahmen des Bundes-Förderprogramms „Pakt für den ÖGD“ und soll die Digitalisierungsprozesse in den Ämtern vereinfachen sowie den digitalen Austausch zwischen den Ämtern fördern. Beteiligt waren auch die Landesuntersuchungsanstalt Sachsen, die Landesdirektion Sachsen sowie die Gesundheitsämter der Landkreise und Kreisfreien Städte.
Gesundheitsministerin Petra Köpping erklärt: „Aus den während der Coronavirus-Pandemie festgestellten Defiziten haben wir gelernt und gleichen sie mit der starken Förderung des Bundes aus. Mit der Digitalisierungsstrategie haben wir einen sehr guten Plan ausgearbeitet, um eine lückenlose Kommunikation, reibungslosen Datentransfer und ein reibungsloses Schnittstellenmanagement zu organisieren. Die Weichen sind nun für einen zukunftsfähigen öffentlichen Gesundheitsdienst gestellt.
Jetzt heißt es die geplanten Maßnahmen Stück für Stück in die Praxis zu überführen, damit schlussendlich das Gesamtziel des Bundes – einer Modernisierung des ÖGD – gelingt und die Mitarbeitenden aber auch Bürgerinnen und Bürger davon profitieren. Die Gesundheitsämter sind ein wichtiger Garant für eine gesunde Bevölkerung. Wir stärken die Ämter, damit diese die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger stärken.“
Insgesamt stehen dem Freistaat Sachsen im Rahmen des „Pakts für den ÖGD“ 17 Millionen Euro Bundesmittel zur Verfügung. Die fließen außer in die Digitalisierung auch in die Schaffung von 250 zusätzlichen unbefristeten Vollzeitstellen sowie in die Forschung. Letzteres wurde mit der Einrichtung von zwei Professuren für den öffentlichen Gesundheitsdienst an der Universität Leipzig und der TU Dresden realisiert.
In den letzten Jahren wurden zunächst die digitalen Strukturen in den Gesundheitsämtern und ÖGD-Behörden analysiert. Erste Empfehlungen sind bereits umgesetzt wie die Bereitstellung digitaler Endgeräte in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro. Das nun entwickelte Strategiepapier dient als Vorlage für alle zukünftigen Projektschritte, wie zum Beispiel die Aufstellung inhaltlicher Anforderungen an die Fachsoftware, die die Ämter benutzen.
Noch in diesem Jahr wird die Ausschreibung für die Fachsoftware vorbereitet. Deren Weiterentwicklung ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierungsstrategie. Sachsen präferiert weiterhin landesweit die Nutzung einer einheitlichen Software durch alle Gesundheitsämter, um sich miteinander und medienbruchfrei vernetzen zu können.
Weitere Informationen:
Grundlage zur Erarbeitung des Strategiepapiers war ein sogenanntes Reifegradmodell (https://gesundheitsamt-2025.de/digitalisierung/reifegradmodell). Das Instrument wurde von einer Forschungsgruppe mit Dresdner Beteiligung wissenschaftlich erarbeitet, um entlang definierter Reifestufen konkrete Entwicklungsschritte und Maßnahmen abzuleiten. Das entwickelte Modell steht allen 380 Gesundheitsämtern in Deutschland als Webtool zur Verfügung und wurde auch in Sachsen erfolgreich genutzt.
Begleitend zu den nächsten Maßnahmen unterstützt das Forscherteam mit „EvalDiGe“ (Erfassung und Evaluation der digitalen Reife von Gesundheitsämtern) die Aufbereitung des aktuellen Standes auf Bundes- und Landesebene sowie die kontinuierliche Verbesserung des Reifegradmodells für zukünftige Erhebungen. Weitere Informationen: https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/digitalisierung-der-gesundheitsaemter-forschungsgruppe-stellt-neues-instrument-fuer-den-digitalen-ausbau-bereit
Hintergrund:
Der Öffentliche Gesundheitsdienst ist neben der stationären und der ambulanten medizinischen Versorgung die dritte Säule des Gesundheitswesens und wesentlich für Überwachung, Vorsorge und Fürsorge. Mit Beschluss des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) im Jahr 2020 hat der Bund den Ländern insgesamt 4 Milliarden Euro für Personal, Digitalisierung und die Modernisierung der Strukturen im Zeitraum 2021 bis 2026 zur Verfügung gestellt.
Im Zuge dessen hat das Sozialministerium in Sachsen zusammen mit den Gesundheitsämtern und weiteren Akteuren des ÖGD einen wichtigen Schritt in Richtung der sachsenweiten Digitalisierung gemacht. Das übergeordnete Ziel des Bundes lautet „Digitales Gesundheitsamt 2025“ – in Sachsen wird dies mit einem 17-Millionen-Euro-Projekt strukturiert umgesetzt. (Vgl.: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1057085)
Weitere Informationen auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/o/oeffentlicher-gesundheitsheitsdienst-pakt.html
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