Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. begrüßt die Initiativen aus Niedersachen und Schleswig-Holstein, die kommende Agrarministerkonferenz für eine Stärkung der Bäuerinnen und Bauern auf dem Milchmarkt und die Einführung einer zusätzlichen Öko-Regelung für die Weidehaltung von Milchkühen zu nutzen.
Sie fordert die Ministerinnen und -minister zudem auf, für die tierhaltenden Betriebe endlich Rahmenbedingungen zu schaffen, die ihnen den Umbau und Unterhalt ihrer Ställe in Richtung artgerecht und umweltverträglich auch möglich machen.
Ottmar Ilchmann, AbL-Milchsprecher ordnet ein: „Wir begrüßen, dass unsere Berufskollegen und -kolleginnen vom BDM heute in Kiel eine Aktion zur Marktpolitik machen. Der aktuelle Auszahlungspreis des Deutschen Milchkontors DMK zeigt mit 34 Cent abermals exemplarisch, dass der Markt für Milcherzeugerinnen und Milcherzeuger noch immer nicht funktioniert.
Mit der von Niedersachsens Ministerin Miriam Staudte vorgeschlagenen Umsetzung der Artikel 148 und 210a der Gemeinsamen Marktorganisation würde ein starkes Signal in die landwirtschaftliche Marktgestaltung gesendet, dass die Erzeugerinnen und Erzeuger nicht mehr als letztes Glied in der Kette mit ,Restgeld‘ abgespeist werden dürfen, sondern mit der aufnehmenden Hand auf Augenhöhe verhandeln. Gleichzeitig lässt sich sicherstellen, dass gesellschaftliche Leistungen wie Tierwohl, Klima- und Umweltschutz am Markt auch honoriert werden müssen.“
AbL-Bundesvorsitzender Martin Schulz sagt: „Der Umbau der Tierhaltung ist Thema der Agrarministerkonferenz. Nach dem Auflösen der Borchert-Kommission sind die Agrarminister und -ministerinnen mehr denn je aufgefordert, Druck auf Özdemir auszuüben, den Umbau nah an den Ergebnissen dieser Kommission auszurichten. Dazu gehört, Planbarkeit in der Finanzierung zu schaffen. Das fehlt derzeit.
Die Betriebe wissen im Folgejahr nicht, was finanziell auf den Höfen ankommt. Das ist in der Zweiten Säule deutlich besser geregelt, bis zu fünf Jahren werden Förderprogramme für Betriebe genehmigt. Dieses Mindestmaß an Planbarkeit muss Özdemir auch beim Umbau der Tierhaltung den teilnehmenden Betrieben anbieten. Nach der Schweinmast sollen weitere Tierarten folgen. Die Tierwohlkriterien der verschiedenen Gesetzgebungsverfahren müssen zügig geklärt und absolut kohärent für die Höfe sein, damit die Höfe mitmachen und der Umbau auch gelingt.“
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