Am 23. September findet bundesweit der Bildungsprotesttag statt. Dabei geht es um den Lehrkräftemangel und um ein Sondervermögen für bessere Bildung. Die Linksfraktion hat deshalb für den kommenden Donnerstag die Aktuelle Debatte „Schule nicht nur als Ort zum Pauken, sondern zum Verlieben, Streiten und Lernen: Bildungswende JETZT!“ beantragt. Die bildungspolitische Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg sagt:
„Auch Sachsen muss die Schullandschaft zeitgemäß weiterentwickeln und die Voraussetzungen für sicheren und modernen Unterricht schaffen. Schulgebäude müssen saniert oder gebaut und die digitale Ausstattung verbessert werden, damit die Klassen kleiner und die Lernbedingungen besser werden. Wir wollen aber nicht mehr nur über Personalstellen und Infrastruktur sprechen müssen: Viel wichtiger ist die Frage, was und wie gelernt und gelehrt wird. Die Methoden vergangener Jahrhunderte taugen nicht mehr!
Die Staatsregierung muss loslegen und weitere Schulen auf dem Weg zur Gemeinschaftsschule unterstützen. Soziale Ungleichheit muss bekämpft werden – ganztägig, demokratisch und selbstbestimmt. Gemeinschaftsschulen setzen moderne Unterrichtskonzepte um: In dieser Schulart wird jahrgangsübergreifend, selbstbestimmt und projektbezogen gelernt. Dort kann jedes Kind bis zuletzt jeden Abschluss erreichen, ohne aussortiert zu werden.
Sachsen muss Flexibilität schaffen und Lehrkräfte für Schulstufen statt für Schularten ausbilden. Multiprofessionelle Teams für Verwaltung, IT, Schulsozialarbeit und Psychologie sollten gewährleisten, dass die Lehrkräfte Zeit zum Unterrichten haben. Rahmenlehrpläne sollten Lehrenden und Lernenden mehr Freiraum geben. Und es muss ernsthaft geprüft werden, das Lehramtsstudium zum Dualen Studium weiterzuentwickeln – das kann mehr Praxisbezug und regionale Verankerung bringen!
Bisher können nur zahlungskräftige Eltern ihren Kindern dabei helfen, die Defizite des staatlichen Schulsystems zu überwinden – sie schicken sie auf Privatschulen oder zur Nachhilfe. Wir wollen aber beste Bildung für alle in Sachsen, damit die jungen Leute Spaß am Lernen statt Frust entwickeln und angehende Lehrkräfte sich auf ihren Beruf freuen können. Das erfordert mehr Freiheiten, mehr Mitbestimmung, mehr Raum für kreative Unterrichtsgestaltung. Wissen ist umfassend verfügbar. Schule muss dazu befähigen, es anzuwenden und zu hinterfragen, selbstständig Probleme zu lösen – motiviert, neugierig, mit Teamgeist.“
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